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Mythos oder Wahrheit: Wie gefährlich sind unterdrückte Nieser?

Allerorten wird in der kalten Jahreszeit geschnieft und geniest - sobald die Temperaturen fallen, geht die Erkältungswelle um. Wer vom Schnupfen geplagt ist, unterdrückt möglicherweise laute Nieser, um seiner Umwelt nicht zur Last zu fallen. Ist das wirklich gefährlich, wie oft behauptet wird?

Schnupfengeplagte stellen sich die Frage immer wieder: Was ist gesünder, lautes Niesen oder lieber still in sich hinein niesen? (Foto) Suche
Schnupfengeplagte stellen sich die Frage immer wieder: Was ist gesünder, lautes Niesen oder lieber still in sich hinein niesen? Bild: dpa/Maurizio Gambarini

Winterzeit ist Schnupfenzeit - und sobald die Nasen der Bundesrepublik wieder anfangen zu triefen, steht die alte Frage im Raum: Sollte man einen sich anbahnenden Nieser lieber unterdrücken oder ist es besser, dem Niesreiz mit einem herzhaften Pruster nachzugeben? Unbestritten ist die erste Variante sozialverträglicher - wer möchte schon im Büro oder in der Öffentlichkeit von seinem verschnupften Nebenmann lautstark angeniest und mit einem feinen, bazillenhaltigen Sprühnebel überzogen werden? Die Gesundheitsapostel dieser Welt warnen jedoch immer wieder: Wer einen Nieser unterdrückt, anstatt ihn herauszuprusten, schadet seinen Atemwegen auf Dauer. Ist an dieser Warnung etwas Wahres dran?

Gesundheitsmythen im Check
Mythos oder Wahrheit?
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Nieser mit Rekordgeschwindigkeit

Ein sich anbahnender Nieser hat vor allem eine Funktion: die oberen Atemwege von Fremdkörpern wie kleinen Staubteilchen zu befreien. Zu diesem Zweck ziehen sich die Bauch- und Brustmuskeln zusammen, der dabei entstehende Luftstrom, der die Partikel aus dem Körper befördern soll, nimmt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde ordentlich Fahrt auf. Das typische Niesgeräusch entsteht, wenn die Luft mit hoher Geschwindigkeit und Druck durch Mund und Nase herausgepresst wird.

So schaden unterdrückte Nieser

Genau dieser Druck ist es auch, der zum Problem werden kann, jedenfalls wenn der Nieser nicht ungehindert ins Freie gelangen kann, sondern durch zugehaltene Nase oder geschlossenen Mund gebremst wird. So kann die Niesluft beispielsweise in die Nasennebenhöhlen oder die empfindlichen Kanäle des Ohres gelangen.

Wer sowieso schon an einer Erkältung leidet, kann die Symptome durch das Verkneifen eines Niesers noch verschlimmern. Zusätzlicher Druck auf den oberen Atemwegen und dem Hals-Nasen-Ohren-Trakt kann bestehende Entzündungen weiter verkomplizieren. Für Erkältete gilt also: Raus mit allem, was keine Miete zahlt - in diesem Fall also mit den Niesern. Trotzdem sollte das kein Freibrief für unkontrollierte Niesattacken in der Öffentlichkeit und das muntere Verbreiten von Bazillen sein.

So niesen Sie richtig

Am gesündesten und höflichsten für die Umwelt ist ein Kompromiss aus lautem und gebremstem Niesen. Damit der aufgestaute Druck aus der Lunge entweichen kann, sollte der Mund beim Niesen nur leicht geöffnet sein. Ganz wichtig, damit sich die Erkältungskeime nicht meterweit verbreiten: Ein Taschentuch vor Mund und Nase halten. Ist gerade kein Zellstoffexemplar vorhanden, darf auch die eigene Hand als Niesbremse dienen - allerdings ist in diesem Fall gründliches Händewaschen nach dem «Hatschi» Pflicht. Eine weitere elegante Lösung ist das Niesen in die Armbeuge, noch sozialverträglicher wird das Ganze, wenn Sie sich beim Niesen von anderen Menschen abwenden.

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