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Mythos oder Wahrheit?: Macht Fingerknacken die Gelenke kaputt?

Für die einen ist es eine beiläufige Angewohnheit, für andere gleich nach Fingernägelkratzen auf einer Tafel das grauenhafteste Geräusch der Welt: Das Knacken von Fingergelenken. Wer seinen Mitmenschen diese Macke abgewöhnen will, greift oft zur Warnung, dass Fingerknacken schädlich sei. Stimmt das wirklich?

Finger sind eine Zier, wenn sie mit Ringen geschmückt sind - aber wenn die Gelenke knacken, sehen einige Mitmenschen Rot. (Foto) Suche
Finger sind eine Zier, wenn sie mit Ringen geschmückt sind - aber wenn die Gelenke knacken, sehen einige Mitmenschen Rot. Bild: dpa/Jan Woitas

Jeder Mensch hat nervige Angewohnheiten. Die einen knabbern mit Vorliebe an den Fingernägeln, andere lassen mit Vorliebe ihre Fingergelenke knacken - und treiben mit dem dabei entstehenden Geräusch jeden Mitmenschen in den Wahnsinn. Doch so lästig das Knackgeräusch von Fingergelenken auch sein mag, ist es auch gefährlich? Immerhin versuchen von den Knackgeräusch genervte Zeitgenossen immer wieder, die Angewohnheit mit dem Hinweis zu unterbinden, das Knacken von Gelenken führe langfristig zu Gelenkproblemen wie Knorpelabnutzung und Arthrose.

So entsteht das Knacken in den Fingern

Woher das Geräusch beim Überdehnen von Gelenken kommt, ist noch nicht mal unter Medizinern eindeutig geklärt. Eine der am häufigsten herangezogenen Erklärungen vermutet die Ursache in der Gelenkschmiere. Werden die durch das Gelenk verbundenen Knochen durch eine Dehnung auseinanderbewegt, bilden sich in der elastischen Masse kleine Bläschen von Kohlenstoffdioxid - dieser Stoff ist von Natur aus in der Gelenkschmiere enthalten. Sobald diese Bläschen platzen, ist das vertraute Knackgeräusch zu hören.

So sehr sich Hassern des Fingerknackens auch die Nackenhaare sträuben, sobald jemand seine Gelenke überdehnt: Gesundheitlich bedenklich ist die Marotte nicht. Allerdings hat sich bisher noch keine klinische Studie mit dem Phänomen befasst, denn das Geräusch gilt nicht als gesundheitliches Problem in der Medizin.

Untersuchung beweist: Fingerknacken schadet nicht

Allerdings haben sich leidenschaftliche Fingerknacker, die ihrer Angewohnheit bereits mehrere Jahre lang nachgehen, für die ARD-Sendung "Kopfball" einer medizinischen Untersuchung ihrer Hände unterzogen. Und siehe da: Trotz langjährigen Fingerstreckens haben die Gelenke keinen nachweislichen Schaden genommen. Eine medizinische Gefahr für Fingerknacker gibt es allerdings: Wer seinen Mitmenschen mit der nervigen Macke zu sehr auf den Geist geht, riskiert mitunter Ohrfeigen.

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zij/news.de

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