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Künstliches Kniegelenk: Pro und kontra Operation

Im vergangenen Jahr wurden 155.000 Kniegelenksprothesen eingesetzt. «Zu viele», meint Orthopäde Joachim Grifka. News.de nennt Gründe, die für eine OP sprechen.

In Deutschland werden zu viele Knieprothesen eingesetzt, meinen Experten. (Foto) Suche
In Deutschland werden zu viele Knieprothesen eingesetzt, meinen Experten. Bild: dpa

«Deutschland hat international die höchste Rate an Endoprothesen», sagt Joachim Grifka von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Der Direktor der Asklepios Klinikum Bad Abbach, der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg, zählt die Kriterien auf, die für eine Operation sprechen: «Wenn der Patient ständig Schmerzen hat und Medikamente braucht. Wenn die Nachtruhe aufgrund der Schmerzen gestört ist. Und wenn die Mobilität eingeschränkt ist, weil sich der Patient jeden Schritt überlegen muss. Selbst wenn der Knorpel bereits zerstört ist, gilt: Wer keine Schmerzen hat, muss nicht operiert werden!»

Wenn die Entscheidung für ein künstliches Kniegelenk gefallen ist, empfiehlt der Experte Patienten, sich nach dem zuständigen Operateur zu erkundigen: «Die Operation sollte nicht von einem Allgemeinchirurgen, sondern vom Orthopäden durchgeführt werden. Fragen Sie auch, wie viele Eingriffe in der Klinik pro Jahr vorgenommen werden.» Denn davon hängt nicht nur die Erfahrung ab, sondern häufig auch, wie viele verschiedene Prothesenmodelle zur Verfügung stehen und wie fortschrittlich die Technik ist, die bei der Operation zum Einsatz kommt.

Wurde bei der Operation alles richtig gemacht, kann sich der Patient in der Regel rund zehn Jahre eines funktionierenden Kniegelenks erfreuen. Ist der Kunststoffblock dann verschlissen oder hat sich die Prothese gelockert, werden Teile oder die ganze Prothese ausgetauscht.

Probleme merkt der Patient spätestens an den erneuten Schmerzen oder einem geschwollenen Knie. Damit jedoch erst gar keine neuen Schmerzen entstehen, sollte man den Sitz der Prothese alle zwei Jahre beim Orthopäden überprüfen lassen. Auch wer, beispielsweise durch einen Unfall, bereits in jungen Jahren eine Prothese benötigt, kann bis ins hohe Alter beweglich bleiben, denn die Prothese kann mehrfach gewechselt werden.

car/kat/news.de/ddp

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