Keine Schokolade im Advent: Ikea streicht Adventskalender vorerst für deutschen Markt
Angesichts der Wut der Verbraucher über den dieses Jahr fehlenden Adventskalender könnte das Personal in Erklärungsnot geraten. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe
Erstellt von Felix Schneider
17.11.2025 06.44
- Ikea streicht den Adventskalender dieses Jahr aus dem Sortiment
- Hintergrund soll ein Konditionenstreit mit dem Schokoladenhersteller sein
- Kunden sind äußerst irritiert über den Bruch mit der Weihnachtstradition
Alle Jahre wieder - freuen sich treue Kunden des schwedischen Möbelhauses Ikea auf den traditionellen Adventskalender zur Weihnachtszeit. Dieses Jahr sieht es jedoch anders aus: Ikea Deutschland hat sich entschieden, den Kalender zumindest für dieses Jahr aus dem Sortiment zu nehmen. Unter Fans des Kalenders sorgt diese Entscheidung für Irritation. Die Hintergründe.
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Schokolade und Ikea-Gutscheine machten den Kalender zum Kassenschlager
Der Adventskalender war bei Ikea-Kunden besonders begehrt, weil er mehr als nur süße Überraschungen bot. Hinter den 24 Türchen versteckten sich hochwertige Pralinen des Bremer Traditionsunternehmens Hachez. Aber: Auf das eigentliche Highlight konnten sich die Kunden an Nikolaus und Heiligabend freuen. In den Türchen 6 und 24 fanden Käufer jeweils eine Aktionskarte.
Diese Gutscheine hatten zusammen einen Mindestwert von zehn Euro. Mit etwas Glück konnten Kunden sogar Aktionskarten im Wert von bis zu 1.000 Euro ergattern. Bei einem Verkaufspreis von 12,95 Euro war der Kalender damit praktisch eine sichere Investition mit Gewinnchance.
Preisstreit mit Hachez? Kakao wird zum Knackpunkt
Hinter dem überraschenden Aus könnte ein handfester Geschäftskonflikt stecken. Bereits im Oktober fragten wir beim Konzern nach den Hintergründen. Nach Informationen der "Bild" entschied sich Ikea bewusst dafür, den Kalender einzustellen - Grund soll ein Konditionenstreit zwischen Ikea und dem Schokoladenhersteller Hachez gewesen sein. Auslöser waren demnach die stark gestiegenen Kakaopreise auf dem Weltmarkt.
Während Ikea in Österreich den Preis für 2025 auf 14,95 Euro anhebt - nur Mitglieder des Treueprogramms zahlen weiterhin 12,95 Euro - wollte die deutsche Niederlassung diese Preisanpassung offenbar nicht mittragen. Der bisherige Verkaufspreis von 12,95 Euro schien für das Unternehmen die Schmerzgrenze darzustellen. Eine offizielle Stellungnahme von Hachez zu den Spekulationen blieb bislang aus.
Kunden wüten über Streichung des Ikea-Adventskalenders
Die Streichung des Adventskalenders löst in den sozialen Medien eine Welle der Empörung aus. Besonders bitter stößt vielen Kunden auf, dass der Kalender in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden weiterhin erhältlich bleibt. Eine Kundin fragt etwa unter einem Post auf Instagram:
- "@ikeadeutschland warum ist der Adventskalender im umliegenden europäischen Ausland erhältlich, aber nicht hier bei uns?"
Auch viele andere Kunden ärgern sich unter dem Post über den Verlust ihrer liebgewonnenen Weihnachtstradition:
- "Das kann doch nicht sein... kein Adventskalender???"
- "Entscheidung von IKEA DEUTSCHLAND leider ohne Sinn und Verstand von mir gibt es dafür einen Daumen runter. Ihr haben euren Kunden wissentlich die Adventszeit verdorben. Eigentlich solltet ihr euch schämen, mit Tradition werben und dann die Tradition mit Füssen treten"
- "Kein Adventskalender in Deutschland?!? Bisschen Diskriminierung wegen der Herkunft... @ikeadeutschland"
- "Ihr habt den Adventskalender gestrichen. Weihnachten ist bei Ikea für mich gestorben"
Die emotional aufgeladenen Reaktionen ehemals treuer Kunden zeigen, wie sehr der Adventskalender den Verbrauchern am Herzen lag. Ob das Produkt nächstes Jahr ein Comeback macht oder für immer verloren bleibt, ist bislang noch unklar.
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