Energiepreise 2025: Verbraucher dürfen sich freuen - Strom- und Gaspreise sinken
Strom ist im Vergleich zum Vorjahr wieder günstiger geworden. Das Preisniveau bleibt im Vergleich zum Zeitraum vor dem Ukraine-Krieg dennoch hoch. Bild: AdobeStock/Tobias
Erstellt von Felix Schneider
30.09.2025 12.11
- Gas- und Strompreise für Verbraucher sind leicht gesunken
- Die Bundesregierung hat ein Entlastungspaket auf den Weg gebracht
- Mehr Infos und Tipps für Verbraucher zum Thema Strom finden Sie am Ende des Beitrags
Verbraucher dürfen sich freuen: Gas und Strom sind wieder günstiger geworden. Gemessen am Niveau vor dem Ukraine-Krieg bleiben die Preise jedoch hoch. Längst hadern viele damit, ihre Stromrechnungen zu zahlen. Im ersten Halbjahr zahlten Privathaushalte im Schnitt 12,13Cent je Kilowattstunde Erdgas oder 1,2 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2024, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt.
Deutliche Rückgänge bei Strom
Auch bei Strom sind die Preise kurzfristig gesunken. Im ersten Halbjahr zahlten Verbraucher im Schnitt 39,92Cent je Kilowattstunde - 3,1 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2024 und 2,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Verglichen mit dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg lagen die Preise aber immer noch gut ein Fünftel (21,4 Prozent) höher.
Belastung durch Steuern und Umlagen gestiegen
Auch staatliche Kosten treiben die Preise, wie die Statistik weiter zeigt. So stieg die Belastung durch Steuern, Umlagen und Abgaben für private Gaskunden um 5,8 Prozent gemessen am zweiten Halbjahr 2024. Grund waren die ab Januar erhöhte Gasspeicherumlage und die CO2-Steuer. Die Kosten für Energie und Vertrieb für Privathaushalte sanken dagegen um 9,2 Prozent zum Vorhalbjahr.
Beim Strom wuchs die Belastung durch Steuern, Umlagen und Abgaben für Haushalte um 7,2 Prozent gemessen am Vorhalbjahr. Allerdings zahlten privaten Stromkunde für Energie und Vertrieb im ersten Halbjahr durchschnittlich fast zehn Prozent weniger, was zu einem niedrigeren Gesamtpreis für Strom führte.
Welche Regionen profitieren davon besonders stark?
Die Einsparungen wirken sich unterschiedlich aus. Haushalte mit einem Stromverbrauch von etwa 3.500 bis 4.000 kWh im Jahr könnten etwa 60 bis 100 Euro pro Jahr einsparen. Aber: Die regionale Verteilung spielt eine große Rolle. In Regionen mit hoher Eigenerzeugung von Strom oder mit bestehenden, schon optimierten Netzen ist der Anteil der Netzentgelte ohnehin geringer. Hier wird die absolute Entlastung vermutlich kleiner sein.
Umgekehrt ist in Regionen mit schlechteren Netzinfrastrukturen - zum Beispiel ländliche Gebiete - oft mehr Luft nach unten. Dort ist oft auch die Abhängigkeit von Netzentgelten größer, sodass die Wirkung der Maßnahmen stärker sichtbar sein kann. Außerdem bleibt offen, wie stark die Versorger die zugesagten Zuschüsse und Netzentgeltsanktionen tatsächlich an die Endverbraucher weitergeben. Das hängt von Tarifstruktur, Lieferverhältnis und Netznutzung ab.
Bundesregierung will private Haushalte entlasten
Um die Verbraucherinnen und Verbraucher neben den gesunkenen Gas- und Strompreisen zusätzlich zu entlasten, plant die Bundesregierung ab 2026 eine Reihe weiterer Maßnahmen. Kernpunkt ist ein Zuschuss von etwa 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds, mit dem die Netzentgelte – insbesondere die Übertragungsnetzgebühren – spürbar gesenkt werden sollen. Damit verfolgt man das Ziel, die durch den Ausbau erneuerbarer Energien und steigende Belastungen in der Netzstruktur verursachten Mehrkosten abzufedern.
Wirtschaft fordert mehr Vergünstigungen bei Strom
Aus der Wirtschaft kommen immer wieder Forderungen, die hohen Energiekosten in Deutschland zu drücken, etwa mit einem Industriestrompreis. Für Unternehmen und Behörden sind die Energiekosten deutlich niedriger als für Privathaushalte, so die Statistik. Sie zahlten im ersten Halbjahr für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern im Schnitt 6,75 Cent je Kilowattstunde und für Strom 19,33 Cent - nur rund halb so viel wie private Verbraucher zahlen.
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