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Wohnungssuche leicht gemacht: Mit diesen Tipps sichern Sie sich Ihre Traumwohnung

Viele Wohnungssuchende verzweifeln im endlosen Kreislauf von Bewerbungen und Absagen. Bild: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

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  • Mehr als eine halbe Million Wohnungen fehlen
  • Wohnungssuche wird dadurch zum Horror
  • Mithilfe unserer Tipps können Sie die Suche erfolgreich beenden

Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des "Bündnis Soziales Wohnen" fehlen derzeit mehr als eine halbe Million Wohnungen in Deutschland. Zudem wird sich die Lage in den kommenden Jahren zuspitzen, da immer weniger statt mehr gebaut wird. Damit wird die Wohnungssuche auch in den kommenden Jahren nicht einfacher werden. Insbesondere in Großstädten ballen sich die Wohnungssuchenden - dabei fallen vor allem Personen mit migrantischen Wurzeln, Geringverdiener und andere sozial benachteiligte Menschen hinten runter. Doch mit ein paar Tipps und Tricks könnte es bei der nächsten Besichtigung sogar schon klappen.

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Wohnungssuchende müssen flexibel bleiben

Wer sich nur auf seine absolute Traumwohnung mit bestimmtem Standort, der perfekten Wohnungsgröße und der Wunsch-Ausstattung einlässt, der verkleinert natürlich auch schon seine Auswahl. Wir empfehlen: Bleiben Sie flexibel, denn je weniger Ansprüche Sie an Ihr neues Zuhause haben, desto größer wird die Auswahl. Dabei kann es schon einen Unterschied machen, ob Sie sich auf einen Stadtteil festlegen oder prinzipiell jeder Bezirk für Sie infrage kommt. Eine Option sind auch kleinere Vororte in der Nähe der gewünschten Großstadt.

Wer optional auch im Homeoffice arbeiten kann, für den sind die Bedingungen womöglich ohnehin etwas entspannter als für Pendler. Auch preislich sollten Sie flexibel bleiben - möglicherweise müssen Sie für Ihre neue Bleibe anderswo ein paar Abstriche machen. Aber: Sie müssen auch nicht jede verschimmelte 1-Zimmer-Wohnung im schlimmsten Teil der Stadt nehmen. Einige harte Grenzen zu haben ist völlig in Ordnung. Mehr als 30 Prozent Ihres monatlichen Nettoeinkommens sollte die Miete allerdings nicht kosten

Wo finde ich die passende Wohnung?

Nutzen Sie bei der Suche nach Wohnungen alle Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten: Nicht nur auf Immobilienportalen werden Inserate eingestellt, auch auf Marktplattformen wie Kleinanzeigen sind häufig Wohnungen zu finden. Einige private Vermieter nutzen auch Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn. Für viele Städte gibt es mittlerweile auch lokale Gruppen auf Facebook und Co., in denen sich Suchende und Vermieter untereinander austauschen und sich Angebote zuschicken können. Alternativ kann es auch sinnvoll sein, selbst ein Gesuch auf den einschlägigen Plattformen zu veröffentlichen, oder ganz altmodisch, sogar in der Zeitung zu veröffentlichen. Erfahrungsgemäß gehören die meisten Vermieter zu der Altersgruppe, die tatsächlich noch Zeitungen liest.

Alles Wichtige zum Wohnberechtigungsschein

Sie finden keine Wohnung, weil die Mieten überall zu teuer sind? In einer solchen Situation kann ein Wohnberechtigungsschein helfen. Dieser wird grundsätzlich allen, die Bürgergeld, Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung empfangen, erteilt. Auch Schwerbehinderte und Menschen mit niedrigem Einkommen haben Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Je nach beantragtem Schein sind dabei bestimmte Einkommensgrenzen zu beachten. Diese unterscheiden sich je nach Bundesland, daher sollten sich Antragstellende am besten selbst erkundigen. Mit diesem haben Sie auch den Anspruch, sich auf vom Staat geförderte Sozialwohnungen zu bewerben. Diese locken oft mit Mieten unter dem üblichen Marktniveau.

Anfragen bei der Hausverwaltung können sich lohnen

Sollten Sie in einer Wohnung mit einer Hausverwaltung wohnen und ist diese Ihnen einigermaßen wohl gesonnt, könnt es sich lohnen, dort nach frei stehenden Wohnungen zu fragen. Das Gleiche gilt, wenn Ihre derzeitige Wohnung einem Immobilienkonzern gehört. Hausverwaltungen verwalten meist viele Objekte innerhalb einer Stadt oder einer Region und können Ihnen schon vorher Tipps geben, ob derzeit Wohnungen frei sind oder es bald werden. Das Gute daran: Die Hausverwaltung kennt Sie bereits und weiß, dass Sie ein verantwortungsbewusster und verlässlicher Mieter sind. Dadurch bleibt der Hausverwaltung der Aufwand erspart, Anzeigen zu erstellen, Besichtigungen durchzuführen und Bewerbungsunterlagen zu sichten.

Tricks für schnelle Bewerbungen

In Berlin kommen auf die meistgesuchten Wohnungen im Schnitt über 600 Bewerber pro Tag (Stand April 2023). Nicht jeder Bewerber kann daher berücksichtigt werden. Je besser Sie vorbereitet sind, desto höher sind die Chancen, dass Sie die Wohnung noch vor allen anderen Bewerbern ergattern können. So sollten Bewerber am besten schon im Vorhinein eine Copy-Paste-Nachricht verfassen, die sie bei Bedarf einfach massenweise abschicken können. Die gängigen Immobilienportale erlauben es zudem, sogenannte Suchaufträge einzurichten, die Sie bei neuen Angeboten, die zu Ihren Wünschen passen, benachrichtigen. Bei Besichtigungen sollten Sie bereits eine Mappe mit allen wichtigen Informationen mitnehmen, damit die Vermietung die Bewerbungsunterlagen möglichst schnell erhält. Wichtig sind:

  • ein kurzer Steckbrief über Sie selbst
  • die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des bisherigen Vermieters
  • eine aktuelle Schufa-Auskunft
  • die letzten Gehaltsabrechnungen
  • eine Kopie des Personalausweises

In diesen Monaten ist die Wohnungssuche am einfachsten

Wenn Sie keinen Zeitdruck haben, kann es hilfreich sein, den richtigen Zeitpunkt für die Wohnungssuche abzuwarten. Besonders während der Sommerferienzeit ziehen häufig Familien um, während von August bis Oktober Studierende nach Wohnungen suchen. Die besten Zeiten für die Wohnungssuche sind von November bis Februar. Wer in dieser Zeit sucht, dürfte meist etwas weniger Konkurrenz als zu den Hochzeiten haben.

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