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Energiekrise in Deutschland: Blackout oder Teilausfall! Welche Folgen drohen bei einer Stromkatastrophe? 

Ist in Deutschland ein großflächiger Stromausfall möglich? (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Negro Elkha

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Die Energiekrise ist für Deutschland eine Zerreißprobe. Angesichts der stark gestiegenen Strompreise sorgen sich viele um die Stromversorgung im Herbst und Winter. Denn seit Monaten warnen Politiker wie Markus Söder und einige Experten vor einem Blackout, also einem flächendeckenden Stromausfall, bei dem hierzulande das Licht ausgehen könnte. Handelt es sich hierbei um ein realistisches Szenario oder eher um Panikmache?

Energiekrise in Deutschland: Welche Folgen drohen bei einem großflächigen Stromausfall?

Wenn es zu einem großflächigen Stromausfall kommen sollte, fällt das alltägliche Leben flach. Neben Haushaltsgeräten, dem Telefon und Licht funktionieren auch Geldautomaten, Kassen oder elektronische Türen von Einzelhandelsgeschäften nicht mehr. Außerdem bleiben Bahnen sowie Flugzeuge liegen und Krankenhäuser müssen auf Notstrom-Aggregatoren zurückgreifen. Das bedeutet: Die Kliniken werden durch die Geräte nur noch mit höchstens 50 Prozent mit Strom versorgt und könnten dann neue Patient:innen gar nicht mehr aufnehmen. Ärzte würden nur noch Notfälle behandeln.

Experten warnen vor einem Blackout im Winter: Schreckensszenario oder Realität?

Einige Experten rechnen mit einem längerfristigen Stromausfall. "Ein Blackout gehört aktuell zu den größten Risiken für unser Land", zitiert die "Bild" Wolfram Geier, Risiko-Experte im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), in einer Analyse für den Versicherungsverband GDV. Dass kein Strom mehr durch die Leitungen fließt, hänge mit zu wenig Strom im Netz zusammen, wie uns Politiker oft mahnend erklären. Doch das sei nicht richtig, sagte Energieexperte Christoph Maurer vom Beratungsunternehmen Consentec im Interview mit "n-tv". "Große Blackout-Ereignisse sind äußerst selten und meistens nicht davon getrieben, dass zu wenig Strom im System ist." Meistens verursachen die Aufteilung des europäischen Stromnetzes in zwei Teilsysteme, Unwetter, Sabotagen oder technische Störungen Stromausfälle, die meistens nach kurzer Zeit erkannt und behoben werden. Sollte dies aber nicht geschehen, kann es "in einem Blackout enden", so Maurer.

Energieexperte meint: Warnung vor Blackout ist Panikmache

Der Energieexperte bezeichnet die Angst vor einem Blackout als Panikmache. "Dieses Szenario kann man nie komplett ausschließen, mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter müssen wir uns darum allerdings nicht primär sorgen." Er rechnet aber damit, dass es zu einer temporären rotierenden Abschaltung in deutschen Nachbarländern wie Frankreich kommen könnte. Dabei geht sozusagen das Licht in bestimmten Stadtteilen oder Städten für wenige Stunden aus.

Damit in Deutschland immer noch Strom aus der Steckdose kommt, müssen laut Berechnungen an Reserven etwa 60 Gigawatt da sein. In Deutschland stehen aktuell 80 Gigawatt zur Verfügung. Außerdem können die weiter betriebenen Atomkraftwerke und erneuerbare Energien die Stromversorgung mit gewährleisten. Auch sollten Verbraucher:innen Strom sparen, um das Stromnetz zu entlasten. Aber Maurer rät davon ab, Heizlüfter einzusetzen, diese würden das Stromsystem belasten.

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/loc/news.de

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