Wirtschaft

Neue Werbung: Katjes wirbt mit Kopftuch-Model und erntet Kritik

Katjes zieht mit Kopftuch-Model die Wut des Internets auf sich. Bild: Fotolia / stockphoto-graf

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Nichts bringt die Internetgemeinde so sehr auf die Palme wie Tierquälerei, pädophile Triebtäter und, nun ja, die vermeintliche Islamisierung des Supermarktes. Erst soll der Weihnachtsmann aus den Regalen verschwinden, dann ist Maggi plötzlich halal und nun wirbt Katjes auch noch mit einem Kopftuch-Model. Das Ende des Abendlandes ist damit eindeutig beschlossene Sache, glauben zumindest Wutbürger im Netz.

Jedes Jahr, immer genau dann, wenn die Supermärkte und Co. Weihnachtsprodukte in die Regale stopfen, durchforsten besorgte Bürger das Angebot ganz genau. Bei Penny sorgt traditionell der Zipfelmützenmann für Wutpusteln. Und Lindt erregte die Gemüter schon mal mit einem "muslimischen" Adventskalender.

Maggi ist ab sofort halal: Wutbürgerin macht sich lächerlich

Doch damit ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Offenbar planen die Lebensmittelhersteller gezielt, die abendländische Kultur zu verbannen. Denn neuerdings steht auf Maggi-Flaschen der Hinweis "halal". Und bei der Flüssigwürze kennt der Deutsche keinen Spaß. Im Dezember hat auf Facebook eine empörte Frau zum Widerstand gegen die Maggi-Würze aufgerufen. Das Ergebnis: Sie machte sich lächerlich.

Auf die Lebenswirklichkeit der deutschen Bürger haben "Halal"-Produkte keine Auswirkungen. Halal bedeutet einfach nur, dass nichts in dem Produkt enthalten ist, was Muslime nicht essen dürfen. In dem Fall bedeutet es einfach, dass die Maggi-Würze vegan ist. Natürlich gibt es auch "Halal"-Produkte deren Herstellung kontrovers ist. Wie beim Einsatz der Schlachtmethode des Schächtens. Aber das spielt bei Maggi-Würze keine Rolle. Die Community wies die besorgte Frau daraufhin, dass es bessere Alternativen zur Flüssigwürze gibt. Zum Beispiel echte Gewürze.

Katjes wirbt mit Kopftuch-Model und Wutbürger platzen vor Hass

Nun sorgt erneut ein Lebensmittelhersteller für Unmut: Katjes wirbt in seinen neuen Werbespots mit einer Frau, die Kopftuch trägt. Eigentlich kein Problem, denn es gibt noch zwei weitere Spots mit westlich geprägten Testimonials. Das Netz ist jedoch gespalten. Der Slogan "Achte mal drauf" gerät in den Hintergrund. Eigentlich soll er darauf aufmerksam machen, dass alle Katjes-Produkte vegetarisch sind. Doch mit dem Model trifft Katjes einen empfindlichen Nerv: Die Unterdrückung der Frau in islamischen Kulturen.

"Merkt ihr eigentlich noch was?? Es geht doch mit dieser Verschleierung nicht nur um ein Stück Stoff! Befasst euch erstmal damit, was es damit auf sich hat und was dahinter steckt! Und mir gehts weder um links, noch rechts, sondern darum, dass ihr mit dieser Werbung erkämpfte Errungenschaften, wie Gleichberechtigung etc, mit Füßen tretet! Katapultiert euch zurück ins Mittelalter! Eure Asylindustrie stinkt! Katjes ist auch für mich gestorben", beschwert sich eine Kundin auf Facebook. Und auch die AfD mischt mit.

Einige Kunden wollen aufgrund der Werbung nun Katjes-Produkte boykottieren. Und Katjes? Nun ja, das Unternehmen verteidigt seine Werbung: "Die Zielgruppe von Katjes ist vielfältig. Die drei Gesichter der Kampagne stehen jede für sich für die junge, fröhliche, natürliche und etwas freche Seite der Marke. Mit der Kampagne sprechen wir insbesondere junge Frauen an, die Spaß am Leben haben und sich dabei bewusster ernähren. Dazu zählen auch junge Musliminnen, bei denen der Verzicht auf tierische Gelatine eine bedeutende Rolle spielt. Wir zeigen somit in der Kampagne unsere Zielgruppe."

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