Verbraucher

Mindesthaltbarkeitsdatum fehlt: Kann Eierlikör schlecht werden? Alles zu Lagerung und Haltbarkeit

Wie lange Eierlikör wirklich haltbar ist, ist vielen Verbrauchern aufgrund des fehlenden MHD unklar. Bild: picture alliance/dpa | Arne Immanuel Bänsch

  • Artikel teilen:
  • Eierlikör hat in der Regel kein Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Viele Verbraucher sind sich daher unsicher bei der Haltbarkeit
  • Die Angst vor Salmonellen und Co. ist jedoch unberechtigt

Mehr zur Haltbarkeit und Lagerung von Lebensmitteln finden Sie am Ende dieses Beitrags.

Zur Weihnachtszeit gehört für viele ein cremiger Eierlikör einfach dazu – ob pur im Schokobecher, als Topping auf dem Dessert oder als Zutat für festliche Cocktails. Doch wer das beliebte Weihnachtsgetränk im Schrank stehen hat, stellt sich früher oder später eine Frage: Kann das Zeug eigentlich schlecht werden?

Warum Salmonellen bei Eierlikör keine Chance haben

Der Grund für die fehlende Datumsangabe trotz Eiern liegt in der besonderen Zusammensetzung des Getränks. "Alkohol und Zucker haben eine konservierende Wirkung auf das Produkt. Daher geht auch keine Gefahr von Salmonellen aus", erklärt Stefan Buggle, Leiter Produktentwicklung und Qualitätsmanagement bei vomFASS, gegenüber dem "Merkur".

Entscheidend ist dabei der Alkoholgehalt: Mindestens 14 Prozent müssen es sein, damit Salmonellen keine Überlebenschance haben. Bei handelsüblichem Eierlikör ist dieser Wert standardmäßig erreicht. Die gefürchteten Bakterien, die bei rohen Eiern sonst durchaus ein Risiko darstellen, können sich in diesem Umfeld schlicht nicht vermehren. Wer also Bedenken wegen einer möglichen Salmonellenvergiftung hat, kann beruhigt zum Gläschen greifen.

So lange bleibt die Flasche genießbar

Auch ohne offizielles Verfallsdatum bleibt Eierlikör allerdings nicht unbegrenzt haltbar. Bei gekauften Produkten gilt die Faustregel: Ungeöffnet und richtig gelagert bleibt der Likör bis zu 24 Monate genießbar. "Je jünger, desto frischer und geschmacksintensiver ist Eierlikör. Deshalb empfehlen wir, Eierliköre innerhalb von ein bis zwei Jahren zu verzehren", rät Experte Stefan Buggle.

Sobald die Flasche einmal geöffnet wurde, tickt die Uhr wiederum schneller. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich angebrochener Eierlikör noch etwa sechs Monate. Danach kann der Geschmack leiden, auch wenn das Getränk nicht zwingend verdorben und damit ungenießbar sein muss.

Bei selbstgemachtem Eierlikör müssen Verbraucher mit kürzeren Zeiträumen rechnen: Verschlossen sind es maximal sechs Monate, nach dem Öffnen sollte die selbstgemachte Variante innerhalb von maximal vier Wochen aufgebraucht werden.

Wann sollte man Eierlikör lieber wegkippen?

Auch wenn Eierlikör robust ist – irgendwann verdirbt auch er. Die Anzeichen dafür sind zum Glück eindeutig:

  • kleine Flöckchen schwimmen in der Flüssigkeit
  • die Farbe hat sich verändert
  • Schimmelbildung an der Oberfläche
  • der Geruch von verdorbenem Eierlikör erinnert an faule Eier
  • der Geschmack ist muffig und verdorben

Eine orangefarbene Schicht auf der Oberfläche oder Bläschen sind hingegen kein Zeichen dafür, dass der Likör schlecht geworden ist. Dabei handelt es sich lediglich um Ei-Öl, also Dotterfett, das sich von den anderen Bestandteilen absetzt – ein völlig natürlicher Vorgang.

Mehr zu Haltbarkeit und Lagerung verschiedener Lebensmittel lesen Sie hier:

/bua/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.