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Bei Minusgraden: Wie Ihre Wäsche auch im Winter draußen richtig trocknet

Auch bei frostigen Temperaturen ist das Trocknen auf der Wäscheleine im Freien möglich. Bild: AdobeStock/kamaz007

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  • Wäsche drinnen trocknen zu lassen kann zu Schimmel führen
  • Im Winter sorgen die Minusgrade allerdings dafür, dass die Wäsche einfriert
  • Wir verraten, warum Sie Ihre Wäsche trotzdem draußen trocknen können

Mehr Tipps und Tricks rund um den Haushalt finden Sie am Ende dieses Beitrags.

Sobald die Temperaturen sinken, wandert der Wäscheständer bei den meisten Menschen ins Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Doch genau das ist ein weit verbreiteter Fehler. Denn: Nasse Textilien in geschlossenen Räumen erhöhen die Luftfeuchtigkeit erheblich – im schlimmsten Fall droht Schimmelbildung. Nur: Kann man Wäsche auch im Winter draußen trocknen lassen? Ja - unter bestimmten Voraussetzungen.

Wäsche trocknen mit dem Prinzip der Sublimation

Hinter dem winterlichen Trocknungswunder steckt ein einfacher physikalischer Vorgang: Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt verwandelt sich das Wasser in der nassen Kleidung zunächst in Eis. Anschließend geht es direkt in den gasförmigen Zustand über – der flüssige Aggregatzustand wird dabei komplett übersprungen.

"Liegen die Temperaturen unter null Grad und im besten Fall lacht auch noch die Sonne vom Himmel, dann löst sich das gefrorene Wasser in der Wäsche sprichwörtlich in Luft auf", erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von "Wetter Online" diesen Prozess.

Die kalte Winterluft spielt dabei eine entscheidende Rolle. Weil sie deutlich weniger Feuchtigkeit enthält als warme Luft, strebt sie einen Konzentrationsausgleich an. Sie nimmt die Feuchtigkeit aus den gefrorenen Textilien begierig auf. Unter idealen Bedingungen - mit leichtem Wind und etwas Sonnenschein - ist die Wäsche innerhalb eines Tages vollständig getrocknet.

Weiche Wäsche und gesparte Stromkosten

Das Frost-Trocknen bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Die Kleidung wird durch die Sublimation besonders weich und geschmeidig. Frottee-Handtücher können nach der Frosttrocknung sogar Feuchtigkeit besser aufnehmen als zuvor. Auch das anschließende Bügeln gestaltet sich deutlich einfacher.

Wer seine Textilien draußen aufhängt, spart zudem bares Geld. Die Stromkosten für den Wäschetrockner entfallen natürlich komplett - ein Pluspunkt für Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen. Statt auf energiefressende Geräte zu setzen, nutzt man einfach die natürlichen Eigenschaften der kalten Winterluft. Zudem sinkt die Schimmelgefahr in der Wohnung erheblich.

Diese Bedingungen müssen stimmen

Damit die Frosttrocknung funktioniert, sind allerdings einige Voraussetzungen zu beachten. Erstens sollte die Luft trocken sein - bedeutet, bei Nebel, Regen oder Schneefall funktioniert der Trick leider nicht. Feuchte Luft kann keine zusätzliche Feuchtigkeit aus den Textilien aufnehmen.

Zweitens sollten die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen. Experten empfehlen mindestens minus fünf Grad, damit die Wäsche vollständig gefriert und die Sublimation einsetzen kann. Ideal ist ein sonniger Tag mit leichtem Wind.

Besonders wichtig: Die Kleidung erst von der Leine nehmen, wenn sie nicht mehr steif und gefroren ist. Wer zu früh handelt, riskiert Restfeuchtigkeit in den Fasern. Bei empfindlichen Stoffen drohen zudem Materialschäden.

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