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Billig montiert, teuer bereut: Darum gehört Ihre Markise in Profi-Hände

Die Anbringung Ihrer neuen Markise sollten Sie einem Profi überlassen Bild: AdobeStock / Jérôme Rommé

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Sie sitzen im Sommer auf Ihrer Terrasse und wollen die Nachmittagssonne genießen, doch anstatt Schatten zu spenden, hängt der Markisenstoff der frisch montierten Markise schief und lässt sich nicht ausfahren. Was wie ein kleiner Montagefehler aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis falscher Produktauswahl und fehlender Befestigungstechnik. Denn wer denkt, eine Markise sei schnell selbst angebracht, unterschätzt sowohl Technik und als auch Verantwortung. Ebenso wichtig wie die Auswahl von Markisenart und -material ist nämlich die fachgerechte Montage, falsche Befestigung kann schnell teuer und auch gefährlich werden.

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Überblick: Diese Markisentypen gibt es

Je nach Einsatzbereich und Komfortanspruch unterscheiden sich die Markisenmodelle in Bauweise, Schutzmechanismus und Bedienung. Das hier sind die wichtigsten Markisenarten im Überblick:

  • Gelenkarmmarkise: Der Klassiker für Terrassen. Hierbei klappen zwei oder mehrere Gelenkarme die Markise aus, wobei es sich um ein offenliegendes Tuch meist ohne Schutzkasten handelt. Diese Markisenart ist preiswert, aber empfindlich gegenüber Witterung.
  • Kassettenmarkise (Hülsenmarkise): Tuch und Technik verschwinden im geschlossenen Zustand komplett in einer Kassette. Dadurch ist der Markisenstoff optimal geschützt vor Regen, Wind und Schmutz. Kassettenmarkisen sind meist teurer, aber langlebiger und optisch dezenter.
  • Halbkassettenmarkise: Wer eine günstigere Alternative sucht, für den bietet sich ein Modell mit einer halb geschlossenen Kassette an. Hierbei ist zwar das Markisentuch geschützt, die Arme aber in der Regel nicht. Somit ist diese Variante etwas günstiger als die Vollkassette und ideal für wettergeschützte Lagen.
  • Seitenmarkise: Die Ausrichtung einer Seitenmarkise ist horizontal, sie wird also seitlich an der Wand oder an einem Pfosten befestigt und bei Bedarf ausgezogen. Dieses Modell bietet optimalen Schutz vor seitlicher Sonneneinstrahlung. Zusätzlich dient es als Sichtschutz. Eine Seitenmarkise wird meist motorbetrieben eingesetzt und ist im eingezogenen Zustand durch ein Aluminiumgehäuse geschützt.
  • Klemmmarkise: Hierbei handelt es sich um einen günstigen, einfachen Sonnenschutz, den man schnell und ohne Bohren montieren kann. Gerade als Mieter oder mit kleinem Budget bietet sich diese Variante an. Die Markise wird, wie der Name bereits vermuten lässt, einfach zwischen Boden und Decke mit Teleskopstangen eingeklemmt.
  • Pergolamarkise: Stabil aufgeständert mit Schienenführung ist die Pergolamarkise ideal für große Terrassen oder windige Lagen. Sie ist sehr robust und auch bei Regen einsetzbar. Diese Variante ist zwar langlebig, allerdings auch sehr teuer. Wer eine Markise für viele Jahre haben möchte und in sein Eigenheim investieren will, für den ist dieses Markisenmodell gut geeignet, für Sparfüchse eher nicht.
  • Fallarmmarkise: Eine Fallarmmarkise ist eine spezielle Markisenart, die vor allem zur Beschattung von Fenstern, Balkonen und Fassaden eingesetzt wird. Im Unterschied zu anderen Markisenmodellen wird das Markisentuch bei der Fallarmmarkise nicht einfach senkrecht nach unten geführt, sondern mithilfe von seitlichen, beweglichen Armen, den sogenannten Fallarmen, schräg nach vorne abgespannt.
  • Freistehende Markisen und Markisenschirme: Dieses Markisenmodell kommt ganz ohne Wandmontage aus und hat in der Regel einen schweren Standfuß, damit ese nicht vom Wind weggeweht wird. Freistehende Markisen sind flexibel, aber meist teurer und haben einen höheren Platzbedarf.

Darauf kommt es bei der Auswahl einer Markise an

Die passende Markise hängt nicht nur vom Geschmack, sondern vor allem von baulichen Gegebenheiten und Nutzungsverhalten ab:

  • Ausrichtung: Südterrassen oder -balkone brauchen besseren UV- und Wärmeschutz als die Nordseite.
    Windlage: Je offener die Fläche, desto stabiler muss das System sein.
  • Wetterbedingungen: In Regionen mit viel Regen lohnt eine Kassette, in windstillen Zonen reicht eventuell eine offene Variante.
  • Größe: Je breiter die Fläche, desto stabiler und schwerer die Technik.
    Bedienung: Handkurbel, Motor oder Smart-Home-Steuerung? Komfort kostet zwar, lohnt sich aber langfristig.

Ohne fachliche Einschätzung werden oft zu schwache oder ungeeignete Modelle gekauft, mit negativen Folgen für die Markisen-Lebensdauer und ihre Sicherheit. Da die Eigenmontage viele Risiken birgt, ist es besser, diese von einem Profi durchführen zu lassen.

Risiken bei Eigenmontage

Im Internet gibt es Markisen zur Selbstmontage zu günstigen Preisen. Doch die Tücken stecken im Detail:

  • Fehlende Statikprüfung: Viele Altbauten oder Fassadendämmungen brauchen Spezialdübel, Adapter oder Wandanker.
  • Windlast unterschätzt: Selbst bei leichten Böen entstehen hohe Hebelkräfte. Bei falscher Montage drohen Schäden an Fassade oder Verletzungen.
    Fehljustierung: Schief montierte Gelenkarme führen zu Spannungen, vorzeitigem Verschleiß oder blockierter Mechanik.
  • Garantieverlust: Selbstmontierte Markisen verlieren oft den Herstellergarantieanspruch bei Schäden.

Besonders kritisch sind Montagen auf Wärmedämm-Verbundsystemen, Hohlziegel oder Altbaufassaden: Hier hilft nur der Fachbetrieb mit der passenden Verankerungslösung.

Warum Profimontage Ihrer Markise wichtig ist

Eine fachgerechte Montage ist auch beim Ausfallprofil der Markise besonders wichtig, da dieser vordere Teil das Tuch trägt, beim Ein- und Ausfahren bewegt wird und für Straffung sowie Stabilität sorgt. Dabei können Quetschstellen entstehen, weshalb auf korrekte Abstände zu Hindernissen und eine ausreichende Durchgangshöhe geachtet werden muss. Fehler durch Selbstmontage, wie schiefe Ausrichtung oder Spalten zwischen Profil und Gehäuse, können zu eindringendem Wasser, Materialschäden und einem erhöhten Verletzungsrisiko führen. Um Funktion und Sicherheit der Markise langfristig zu gewährleisten, sollte die Montage daher ausschließlich durch Fachbetriebe erfolgen.

Ein erfahrener Fachmann prüft zudem die Statik, die Materialbeschaffenheit der Fassade und lokale Windlasten. Um den Regenablauf optimal zu gestalten, wird der richtige Neigungswinkel eingestellt. Darüber hinaus bereitet der Profi die Anschlüsse für Stromzufuhr oder Smart-Home vor und stellt das System nach der Montage fachgerecht ein und testet es. Außerdem prüft der Experte bei Bedarf, ob eine Genehmigung benötigt wird. Dies kann zum Beispiel bei Wohnanlagen der Fall sein. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Profis beraten herstellerunabhängig und kennen hochwertige Systeme mit langer Ersatzteilverfügbarkeit.

Diese Kosten für eine Markise kommen auf Sie zu

Die Preise für Markisen variieren stark je nach Typ, Größe, Ausstattung und Montageaufwand. Hier sind einige Richtwerte:

Markisentyp

Preis Markise (ohne Montage)

Montagekosten

Gelenkarmmarkise

400 bis 1.200 €

300 bis 800 €

Kassettenmarkise

1.000 bis 3.000 €

500 bis 1.000 €

Pergolamarkise

2.500 bis 8.000 €

ab 1.000 €, je nach Aufwand

Senkrechtmarkise

500 bis 1.500 €

200 bis 500 €

Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für elektrische Steuerung, Wind- oder Sonnensensoren sowie spezielle Befestigungen bei schwieriger Bausubstanz.

Setzen Sie bei Auswahl und Montage Ihrer Markise auf Fachwissen

Eine Markise ist mehr als nur ein Sonnenschutz. Sie ist Teil der Fassadengestaltung, Wetterbarriere und Komfortzone zugleich. Wer dauerhaft Freude an seiner Markise haben möchte, sollte bei Auswahl und Montage auf Fachwissen setzen. Denn nur der Profi weiß, welche Lösung wirklich passt und sorgt dafür, dass sie sicher und langlebig funktioniert.

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Digitale Seiten, den Spezialisten für die Handwerkersuche entstanden.

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