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TV-News: Herz und Schnauze: Trauer um NDR-Moderator Carlo von Tiedemann

Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Aliaksei

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Der Tod des Hamburger Radio- und Fernsehmoderators Carlo von Tiedemann hat Betroffenheit und Trauer ausgelöst. Weggefährten, Freunde und Kollegen würdigten das "Urgestein" des Norddeutschen Rundfunks als großen Journalisten und Unterhalter. "Lieber Carlo, wir kannten uns fast 50 Jahre. Als ich in Hamburg anfing, warst Du schon ein gestandener Fernsehmann. Ich bin sehr traurig Abschied von einem lieben Gefährten nehmen zu müssen", schrieb etwa der langjährige Tagesschau-Sprecher Jan Hofer auf Facebook.

Tiedemann starb in Hamburg im Alter von 81 Jahren, wie seine Familie dem NDR mitteilte. Er hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Seine Ehefrau Julia sagte der "Bild"-Zeitung: "Es war zum Schluss eine große Erlösung für ihn. Seine Kinder und ich waren in den letzten Tagen bei ihm, haben seine Hand gehalten. Er hat einfach aufgehört, zu atmen."

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Absoluter Publikumsliebling

Tiedemann war seit 1971 beim öffentlich-rechtlichen Norddeutschen Rundfunk (NDR) engagiert und hatte als Moderator bei Generationen für gute Laune gesorgt: mit TV-Sendungen wie "Die aktuelle Schaubude" sowie in zahlreichen Hörprogrammen, darunter "Hamburg am Mittag" und "Große Freiheit".

"Wenn auf einen Menschen die Bezeichnung "NDR Urgestein" zutrifft, dann ist es Carlo von Tiedemann", sagte Intendant Joachim Knuth laut Mitteilung. "Mit seiner flapsigen, spontanen und herzlichen Art begeisterte er mehrere Generationen und gehörte unangefochten bis zuletzt zu unseren absoluten Publikumslieblingen." Der NDR habe Tiedemann viel zu verdanken - sein Tod sei ein herber Verlust. "Unser Mitgefühl gilt ganz besonders seiner Familie."

Beispiellose Karriere beim NDR

Sein Markenzeichen war ein schier unerschöpflicher Sprachfluss mit einem bodenständigen, liebevoll-derben Mutterwitz. Er wurde am 20. Oktober 1943 als Carl Ferdinand Hanns-Joachim Franz Friedrich von Tiedemann im pommerschen Stargard geboren. Sein Vater war Generalleutnant der preußischen Armee, seine Mutter Fides eine geborene von Kleist. Kriegsbedingt kam die Familie 1945 nach Hamburg. Als Junge litt von Tiedemann unter Kinderlähmung und hatte später zwei Hirntumore.

Nach einer Lehre als Verlagskaufmann volontierte er bei der "Cuxhavener Allgemeinen". Schrieb dann als Polizeireporter für das "Hamburger Abendblatt", ging für drei Jahre als Korrespondent für den Springer Auslandsdienst nach Buenos Aires (Argentinien). Danach folgte von Tiedemanns wohl beispiellose Karriere beim NDR, in der er neben Legenden wie Victoria Voncampe und Alida Gundlach (ehemals Fischer) sowie später etwa Bettina Tietjen vor das Mikrofon trat.

Engagement für Kinder-Hospiz

Einen Karriereknick erlebte der schnauzbärtige Medienstar, der von 1991 bis 1998 zudem Stadionsprecher für den HSV war und gelegentlich kleine Serienrollen ("Großstadtrevier") spielte, aber auch: Sein Anfang 1984 gestarteter Ausflug zum ZDF mit der Reihe "Show und Co. mit Carlo" endete 1986 abrupt.

In den 80ern machte er mit Prostituierten, Kokain und hohen Schulden Schlagzeilen. Doch am Ende übernahm von Tiedemann die Verantwortung für seinen Absturz, zahlte zwölf Jahre lang seine Schulden zurück. Und widmete sich mehr seiner Familie. Der nach eigenen Worten tiefgläubige von Tiedemann engagierte sich auch für die Hamburger Stiftung Kinder-Hospiz "Sternenbrücke". Für sein soziales Engagement Tiedemann 2020 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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