Fernsehen: Neue Dokumentation: "Thomas Müller - Einer wie keiner"
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Erstellt von Sarah Knauth
01.03.2025 06.02
Seit Sönke Wortmanns "Sommermärchen" ist die Fußball-Dokumentation ein eigenes Genre geworden im deutschen Film. Der FC Bayern hat eine bekommen, Toni Kroos, Bastian Schweinsteiger - und jetzt ist auch Thomas Müller an der Reihe. Der Streaming-Dienst Amazon Prime widmet der Bayern-Legende den Film "Einer wie keiner", der von diesem Dienstag (4. März) an dort zu sehen ist.
Der Film spielt auf zwei Zeitebenen, zeigt - mit Panini-Bildern aus den jeweiligen Jahren strukturiert - gleichzeitig einen Rückblick auf die Karriere und einen Countdown zur Europameisterschaft im eigenen Land 2024. Und er zeigt Müller, wie man ihn kennt: als Entertainer, als eigenwilligen Fußballer, als einen der großen Erfolgs- und Identifikationsfiguren des FC Bayern und der Weltmeister-Mannschaft von 2014.
"Er ist durchschnittlich schnell, seine Technik ist Durchschnitt, sein Dribbling ist Durchschnitt - aber er ist Thomas Müller", sagt Karl-Heinz Rummenigge über ihn. "Wenn Messi der Zauberer ist, ist er der Zylinder", sagt Ex-Bundestrainer Jogi Löw, Pep Guardiola liefert den Filmtitel: "Thomas Müller ist einer wie keiner" - und Mutter Klaudia Müller steuert den schönen Satz bei: "Das seh' ich immer noch als meinen Erziehungsauftrag, ihn daran zu erinnern, dass er nicht der allergrößte ist."
Gezeigt werden Bilder aus seiner Kindheit und Jugend, Angehörige und Weggefährten erinnern sich an die Anfänge - und dann geht es schnell über zu den Bildern, die vielen noch gut im Gedächtnis sind: Müllers Durchbruch in der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010, den tragischen Verlust des Champions-League-Finales 2012 mit dem FC Bayern - und schließlich der WM-Pokal 2014.
Dazu sind immer wieder Videosequenzen zu sehen, die Müller selbst von sich aufgenommen hat nach wichtigen Spielen. Darin hadert er auch mit dem ein oder anderen Trainer, seltener mit sich. Und wenn, dann humorvoll: "In meinem Alter, da geht's nicht, auf Chancen zu lauern. Da geht es darum: Ja, wann ist die betreute Toilette wieder frei."
Und es wird auch privat in der Dokumentation. Müller ist mit seinen Eltern bei der Apfelernte zu sehen, mit seinem Bruder im Auto und auch mit seiner Frau Lisa im Reitstall. Sie äußert sich in der Dokumentation vor allem zu den Schattenseiten des Ruhms, die ständige Aufmerksamkeit für ihren Mann, den ständigen Trubel.
"Privatleben hast du nicht mehr. Die Menschen lassen einen sehr wenig in Ruhe", sagt die 35-Jährige, die inzwischen entschieden hat, keine Interviews mehr zu geben und nicht mehr öffentlich auftreten zu wollen, nachdem sie früher oft gemeinsam mit ihrem Mann bei Veranstaltungen aufgetreten war. In einer Szene erzählt Thomas Müller seinen Eltern am heimischen Esstisch: "Lisa war letztens beim Basketballspiel ohne mich, da hat sie leider feststellen müssen, dass es ihr richtig Spaß gemacht hat."
Er werde auch ohne den Profi-Fußball sicher keine Probleme damit haben, seinen Alltag zu strukturieren, sagt Müller ganz am Ende des Films beim Golfen mit seinem Vater. Aber wie er das Adrenalin aus den Spielen im Stadion ersetzen solle, das wisse er noch nicht. Es klingt ziemlich nach Abschied.
Und so bekommt der Film eine Nuance, die man sonst mit Müller, dem Spaßmacher, dem Mannschaftsclown, selten in Verbindung bringt: eine melancholische. Nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft ist bislang noch unklar, wie es beim FC Bayern für ihn weitergeht. Sein aktueller Vertrag bei seinem Herzensverein läuft mit dieser Saison aus, ob er ein weiteres Mal verlängert wird, steht in den Sternen.
Bei der Premiere der Dokumentation in einem Münchner Kino vor ein paar Tagen ließ Müller für solch nostalgische Anflüge aber erstmal keinen Platz. Nach seiner Zukunft gefragt, sagte er - wieder ganz der Gute-Laune-Müller: "Das seht ihr dann in Teil zwei."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de