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«Männersache»: Mario Barth macht Witze und keiner lacht

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Paul (Mario Barth) hat Ärger mit Susi (Anja Kling). Bild: RTL

«Geht ein Cowboy zum Friseur. Kommt er wieder raus, ist Pony weg.» Niemand lacht in dem kleinen Saal, als Amateur-Comedian Paul den Witz aufsagt. Das eisige Schweigen wird zur Grabesstille, als er auch noch die Pointe erklären will. Die Szene stammt aus dem Kinofilm Männersache. Und Paul - das ist Mario Barth, der sich in dem Film quasi selbst spielt.

In der Realität füllt Mario Barth ganze Fußballstadien, wie im Juli, als er vor 70.000 Fans im Berliner Olympiastadion zum Abschluss seiner Tour auftrat. Gestern Abend sendete RTL einen Mitschnitt der Veranstaltung, wovon sowohl der Sender als auch Barth profitierten. Zwar sahen mit 3,42 Millionen deutlich weniger Menschen um 20.15 Uhr Mario Barth live als etwa Das große Hansi Hinterseer Open Air (4,12 Millionen) oder das große Prominentenspecial von Jörg Pilawas Rette die Million! (4,75 Millionen). Trotzdem kann sich RTL über einen durchschnittlichen Marktanteil von 13,3 Prozent freuen. Und der Komiker über die kostenlose Werbung für seine neue DVD.

In der Realität gibt es Menschen, sehr viele sogar, die über Mario Barth lachen können. Und es stört sie nicht, dass das Programm von Barths Stadiontour, «Männer sind peinlich - Frauen manchmal auch», bereits zwei Jahre alt und das Beziehungsthema sein einziges ist. Auch in seinem ersten Kinofilm Männersache geht es um Beziehungen. Heute Abend läuft der Film erstmals im Fernsehen. Bei wem wohl? Na klar: bei Barths Haussender RTL.

Kaffeeklatsch mit Susi (Anja Kling), Hotte (Dieter Tappert, Mitte) und Onkel Peter (Andreas Mannkopff). Bild: RTL

Hotte und Susi toben

Wie bereits erwähnt, spielt Barth den erfolglosen Comedian Paul. Für Paul, der eigentlich Zooangestellter ist, wendet sich das Blatt, als er an der Tür seines besten Kumpels Hotte (Dieter Tappert alias Paul Panzer) und dessen Freundin Susi (Anja Kling) lauscht und einige Dinge aufschnappt, die er in sein Comedy-Programm einbaut. Susi sagt zum Beispiel: «Ich geh' ins Fitnessstudio, mach' Bauch, Beine, Po.» Und Hotte antwortet: «Davon haste genug, mach' lieber Titten!» Als Paul das vor Publikum bringt, toben seine Zuhörer. Auch Hotte und Susi toben, jedoch vor Wut. Pauls Karriere geht nach oben, die alte Männerfreundschaft den Bach runter.

Im Grunde ist Männersache eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger sinnvollen Handlungen und Sätzen. Bart und Tappert spielen neben den Hauptrollen diverse kleine Nebenrollen: Ein russischer Mafiaboss kommt ebenso vor wie ein Bauarbeiter namens Marek, die Oma mischt mit sowie eine Person, die Jerry Lewis sein soll. Jürgen Vogel ist auch dabei; er gibt einen paranoiden Clubbesitzer und macht noch die beste Figur in diesem Film.

Bald kommt Barth als Paartherapeut

Jürgen Vogel spielt einen peranoiden Clubbesitzer. Bild: RTL

Barth-Hasser schalten eh nicht ein, und seine Fans werden Geduld brauchen, um die Rosinen aus der zähflüssigen Geschichte zu picken. Geistreiche Formulierungen, die Fähigkeit, Dinge zu verdrehen, bis ihre Absurdität sichtbar wird, oder wenigstens eine feine Beobachtungsgabe sucht man in diesem Film vergebens. Vielleicht ist es ja reizvoll, dass man sich bei Barth als Zuschauer so gar nicht unterlegen fühlen muss. Dass man sich der Anspruchslosigkeit hingeben kann, ohne das Hirn einzuschalten. 1,8 Millionen Menschen taten das, als der Film im Jahr 2009 in den Kinos lief.

Ein zweiter Barth-Kinofilm ist übrigens in Planung. Der Paartherapeut nennt sich der Streifen, den die Constantin Film in München nächsten Sommer drehen und Anfang 2013 in die Kinos bringen will. Mit dabei ist auch wieder Dieter Tappert, mit dem Barth auch das Drehbuch zum neuen Film schreibt. Der Unterschied zum ersten Kinostreifen? «Im neuen Film fokussieren wir uns noch mehr auf das Thema Mann und Frau», sagt Barth.  

Bestes Zitat: Hotte: «Stand da ‹Leihrad› dran?» Paul: «Nee, da stand aber auch nich ‹kein Leihrad› dran.»

Titel: Männersache
Regie: Gernot Roll
Darsteller: Mario Barth, Dieter Tappert, Anja Kling, Michael Gwisdek, Jürgen Vogel und andere
Sendetermin: Sonntag, 11. September 2011, 20.15 Uhr, RTL

wie/cvd/news.de/dpa