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Stürze im alpinen Skiweltcup: Gefahr für Athleten bleibt - neue FIS-Vorschriften reichen nicht aus

Schwere Stürze überschatteten in den vergangenen Jahren den alpinen Skiweltcup. Hier erwischte es den Schweizer Arnaud Boisset im Februar 2025 beim Abfahrtstraining. Bild: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Jean-Christophe Bott

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  • Sorge vor weiteren schweren Stürzen im Ski-alpin-Weltcup
  • Neue Vorschriften zur Ausrüstung der Skirennfahrer allein reichen nicht
  • Geschwindigkeit der Athleten oft zu hoch - Pisten sollten generell entschärft werden

Immer wieder kam es im alpinen Skiweltcup in den vergangenen Jahren zu heftigen Stürzen. Lange Ausfälle durch schlimme Verletzungen blieben keine Seltenheit. Selbst Top-Fahrer wie US-Star Mikaela Shiffrin oder ihren Freund Aleksander Aamodt Kilde erwischte es. Erst vor wenigen Wochen schockierte zudem die Meldung, dass der italienische Weltcup-Starter Matteo Franzoso (25) bei einem schweren Trainingsunfall ums Leben kam. Der Internationale Skiverband FIS sollte deshalb endlich noch schärfere Sicherheitsvorschriften einführen.

Stürze im Ski alpin Weltcup: FIS muss Tempo der Fahrer drosseln

Ein gewisses Restrisiko bei einer Sportart wie dem alpinen Skirennen wird wohl immer bleiben. Dennoch sind besonders in den Disziplinen Abfahrt und Super-G die Geschwindigkeiten, mit denen die Fahrerinnen und Fahrer den Berg hinuntersausen, immer höher geworden. Deshalb wäre es wohl der sinnvollste Ansatz, das Tempo zunächst einmal von außen wieder zu drosseln. Bislang wird jedoch kaum darüber diskutiert, die Pisten einfach bei jedem Weltcup-Rennen deutlich zu entschärfen. Ähnliches hatte auch schon US-Olympiasiegerin Lindsey Vonn gefordert. Wie das ZDF berichtet, plädierte sie für größere Abstände zwischen den Schwüngen und mehr Kurven, um das Risiko schwerer Stürze zu minimieren. In der Vergangenheit wurden Abfahrten zwar schon häufiger entschärft - jedoch meist erst nach Unfällen oder Kritik der Sportlerinnen und Sportler.

Können Änderungen beim Material wirklich allein schwere Unfälle verhindern?

Wie Eurosport berichtet, sieht die FIS für die neue Saison 2025/26 lediglich Anpassungen bei der Ausrüstung der Athleten vor. Sie müssen in den Speed-Disziplinen ab sofort alle einen Rücken-Airbag und schnittfeste Unterwäsche tragen. Ein Schienbeindeckel aus Karbon, wie ihn unter anderem der Schweizer Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt nutzte, ist hingegen nicht mehr erlaubt. Wolfgang Maier, Direktor des Deutschen Ski-Verbands (DSV) kritisierte die geplanten Maßnahmen im Gespräch mit dem BR als "Populismus". Er stellte die Sinnhaftigkeit der neuen Vorschriften infrage und verwies zudem darauf, dass auch der verpflichtende Airbag zu Verletzungen bei Stürzen führen könne.

Mit seiner Kritik hat Maier recht. Es wäre zwar schön, wenn diese Änderungen zumindest für etwas mehr Sicherheit sorgen könnten. Stürze werden sie jedoch kaum verhindern. So bleibt die Sorge vor weiteren schlimmen Bildern bei Wintersport-Übertragungen im Fernsehen bestehen.

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