Sport

NFL-Footballs kosten 70.000 Rindern das Leben: PETA prangert grausame Lederproduktion an und fordert vegane Alternativen

NFL steht für National Football League und bezeichnet eine US-amerikanische Profiliga im American Football (Symbolbild). Bild: picture alliance/dpa | Jürgen Kessler

  • Artikel teilen:
  • NFL tötet 70.000 Rinder für ihre Bälle
  • PETA konfrontiert die Liga mit Undercover-Aufnahmen
  • Lederfootballs gelten oft als "natürlich", sind es durch chemische Behandlung aber nicht.

Die NFL ist für viele progressive Werte bekannt. Mit dem derzeitigen "Crucial Catch"-Programm, dem Krebs-Awareness-Monat der Liga im Oktober, oder der „Timeout Against Hate"-Kampagne gegen Rassismus bringt die Liga längst überfällige Themen ins Rollen, indem sie diese ins Licht zieht. Mit ihrem Potenzial eines riesigen, immer internationaleren Publikums besitzt die NFL eine Macht, die nur wenige teilen können – eine Bühne von enormer Reichweite. Doch etwas scheint schon lange überfällig zu sein: die Bälle der Liga.

Traditionell wurden Footballs aus einer Schweineblase hergestellt, daher der frühere Begriff "Pigskin". Diese Tradition fand jedoch schon im 19. Jahrhundert ihr Ende. Heutzutage werden die Bälle vor allem von der Firma Wilson produziert – aus Rindsleder.

Laut der Organisation PETA lassen sich aus einer Rinderhaut etwa zehn Bälle herstellen. Wilson produziert jährlich rund 700.000 Bälle, was laut PETA bedeutet, dass dafür etwa 70.000 Rinder sterben müssen. Insideraufnahmen zufolge leiden die Tiere schwer in diesem Prozess: Sie müssen mitansehen, wie Artgenossen einen Bolzenschuss in den Kopf bekommen, Panik in der Herde ausbricht und andere Tiere zerlegt werden. Für soziale Lebewesen wie Rinder sei dies ein massiver Stress, so PETA.

Mythos "natürliches" Leder

Hinzu kommen ökologische Probleme bei der Herstellung. Das Leder für die Bälle wird mit Chemikalien wie Formaldehyd oder Schwermetallen behandelt. Die Produktion benötigt zudem große Mengen Wasser – deutlich mehr als bei veganen Alternativen. Lederbälle sind außerdem nicht biologisch abbaubar, was den veganen Präparaten einen weiteren Vorteil verschafft.Der Mythos und das Argument für natürliche Bälle aus Leder ist durch die chemische Behandlung nicht gerechtfertigt.

Footballs ohne Tierleid – Tyrann Mathieu und Brady Oliveira unterstützen

Wilson produziert bereits Amateurbälle in veganer Ausführung. Für eine bessere Ökobilanz und ohne Tierleid könnte das Unternehmen diesen Schritt auch bei Profibällen gehen. PETA konfrontierte die Liga in einem Statement: "Wir fordern die NFL und CFL auf, gemeinsam mit Wilson den Umstieg auf tierfreie Bälle zu beschleunigen. Wir von PETA Deutschland haben uns zudem an die German Football League gewandt und darum gebeten, tierleidfreie Alternativen zu nutzen."

Auch Spieler wie Tyrann Mathieu setzen sich für diese Änderung ein. Die Umstellung wäre ein weiterer Schritt hin zu mehr Verantwortung, so PETA. Die Liga könnte damit ein "nachhaltig positives" Image prägen.

Noch nicht genug von der NFL?

/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.