Gesundheit

Kinderlärm: Zu laut ist gefährlich - für alle

news.de-Redakteurin Fabienne Rzitki Bild: news.de

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Wussten Sie eigentlich, dass Kinder bis vor kurzem mit Baumaschinen gleichgestellt wurden? Denn: Kinder sind laut.  So sehr, dass das Herumtoben oder lautes Weinen  zwischen 80 und 113 Dezibel erreichen kann. Das entspricht in etwa dem Lärm, den eine kreischende Kreissäge verursacht.

Besonders laut ist es in Kindertagesstätten (Kitas). Das führte in der Vergangenheit zu etlichen Klagen ruhebedürftiger Bürger gegen die Kitas in ihren Wohngebieten. Vor kurzem aber hat dem die Regierung einen Riegel vorgeschoben. Klagen dürfen die Anwohner nun nicht mehr.

Doch der Lärm, den die kleinen Zwerge verursachen, hat einen Haken: Er stört nicht nur die Anwohner sondern schadet vor allem den Kleinen und den Erzieherinnen. Groß angelegte Konzepte zum Lärmschutz, die allen Betroffenen helfen, fehlen aber. Zwar gibt es vereinzelt Lärmprojekte wie der «[tt=In dem Koffer ist unter anderem eine Lärmampel. Leuchtet sie rot, ist es zu laut. ]Kling-Klang-Koffer» von der Landesvereinigung für Gesundheit in Sachsen-Anhalt. Doch nur wenige Kitas greifen auf die Angebote zurück. Vielleicht aus finanziellen Gründen.

Falsch ist es, Kinder ständig im Zaum zu halten, sie mit erhobenen Zeigefinger zurechtzuweisen und vom Lärmen abzuhalten. Die seelische Entwicklung nimmt schlimmstenfalls genauso Schaden wie die Ohren durch den Krach in der Kita. Besser: Lernen Sie mit Ihrem Kind den bewussten Umgang mit Stille und Lärm. Nehmen Sie den Kindergarten genau unter die Lupe. Fragen Sie die Leiterin nach Schalldämpfung, Gruppengröße und danach, ob es interne Lärmprojekte gibt. Ein besserer Umgang mit Lärm kommt letztendlich allen zugute: Kindern, Pädagogen und ruhebedürftigen Anwohnern.

kas/news.de