Von news.de-Redakteur - Uhr

«Villa Germania»: Das ekelhafte Treiben der Thailand-Rentner

Sie wollen für immer jung bleiben und geben alles, damit sich das auch so anfühlt. Die Thailand-Rentner Ingo und Horst, die in einer deutschen Wohngemeinschaft, der Villa Germania, leben, machen gern auf dicke Hose. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Was ist schlimmer als deutsche Pauschaltouristen, die sich zwei Wochen lang in Thailand für kleines Geld so richtig daneben benehmen? Stimmt! Rentner, die den kompletten Winter über in südostasiatischen Gefilden weilen und sich dort von ihrer ganz kultivierten Seite geben. Beste Voraussetzungen dazu gibt es in der sogenannten Villa Germania im thailändischen Pattaya.

Und der Untertitel der RTL2-Doku-Soap würde nicht Forever Young, also «auf ewig jung», heißen, wenn die beiden Hauptdarsteller Horst Thalwitzer und Ingo Kerp nicht alles tun würden, um diesem Motto mit Feuereifer nachzugehen. Wenn auch mit ihrer ganz eigenen, leider jedoch so gar nicht charmanten Art. Als Vorbild der Völkerverständigung taugen sie genauso gut, wie Skandalnudel Charlie Sheen als Aushängeschild der Anonymen Alkoholiker oder Oliver Kahn als Experte für den Kurznachrichtendienst Twitter. Nämlich gar nicht.

Bei Horst und Ingo werden die deutschen Tugenden hoch gehalten. Man will sich ja nur bedingt anpassen. Also gibt es nachmittags Kaffee und Kuchen, teutonische Köstlichkeiten verteilt über die Kaffeetafel. Und am Abend? Da treffen sich die Bewohner der Villa Germania in der Schwarzwaldstube und speisen, so preiswert es denn geht, Schnitzel oder Schweinelendchen. Dazu wird stilecht Flensburger Bier kredenzt.

Wenn schon nicht beim thailändischen Essen, dann langen die immer noch potenten Herren zumindest bei den einheimischen Damen gerne zu. Villa Germania-Ur-Bewohner Horst beispielsweise hat neben seiner Ehefrau Monika ja gleich noch zwei thailändische Freundinnen, Porn und Nong. Und auch sonst nutzt er jede sich bietende Gelegenheit, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Eine Reinigungskraft hätte er «gern mal gebügelt», bei der Masseurin ginge er ohne «Happy End» nicht nach Hause.

Auch Ingo, Horsts bester Freund, versteht es vorzüglich, seine thailändische Freundin Jen zu demütigen. Wahrscheinlich ohne es wirklich zu merken. Da muss sie vor versammelter Mannschaft das korrekte Einschenken eines – natürlich – deutschen Bieres in ein Glas üben. Und zwar so lange, bis auch wirklich eine ansehnliche Schaumkrone entsteht. Auch ihre Antwortmöglichkeiten werden von Ingo direkt vorgegeben. Auf die Frage, wie Jen ein Kleid finden würde, gibt Ingo gleich selbst die Antwort vor: «Schön!» Und Yen wiederholt brav: «Schön!» Zu widersprechen hat sie nicht gelernt.

«Sie bedankt sich bei mir, wenn wir privat sind»

Und genau das ist es, was Horst und Ingo anmacht. Sie sind die Herren, sie bestimmen was getan wird, wann es getan wird und wie es getan wird. Die Frauen sind abhängig von ihnen. Eine Szene lässt das besonders deutlich werden: Ingo hat für sich und seine Freundin eine Kreuzfahrt gebucht. Dabei freut er sich nach eigener Aussage nicht über die schöne Kreuzfahrt, sondern dass er seiner Freundin etwas bieten kann.

Da würden «ihre Augen strahlen und dann bedankt sie sich bei mir, wenn wir privat sind.» Nach ihrem Verständnis bieten sie ihren Freundinnen eine bessere Welt, dafür haben sie aber auch das Sagen. Sonst kann es auch ganz schnell wieder dorthin zurückgehen, wo sie hergekommen sind. «Vorher hat sie sich mit dem Schöpfeimer die Haare nass gemacht, jetzt hat sie eine Dusche», erklärt Ingo das Prinzip.

Da erscheint es geradezu grotesk, dass Ingo sich schämt, wenn er seine Landsleute halb nackt am Strand flanieren sieht. Für ihn ist das der Grund, warum einige Thailänder abschätzig von Ausländern reden. Sein eigenes Benehmen zu überdenken, käme ihm nicht in den Sinn. Ganz nebenbei: Lächeln sieht man die Gespielinnen der beiden Deutschen höchst selten. Warum nur?

kls/news.de