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Darts-WM 2019 Finale und Ergebnisse:  Von Alexandra Palace bis Zahlen: Das ABC zur Darts-Weltmeisterschaft

Michael van Gerwen ist nach einem Nervenkrimi im Finale gegen Michael "Bully Boy" Smith der neue Darts-Weltmeister 2019. (Foto) Suche
Michael van Gerwen ist nach einem Nervenkrimi im Finale gegen Michael "Bully Boy" Smith der neue Darts-Weltmeister 2019. Bild: Steven Paston / PA Wire / picture alliance / dpa

An Neujahr endet die Darts-WM 2019 im "Ally Pally" in London mit dem Finale zwischen dem Niederländer Michael van Gerwen und Michael Smith aus England. Die Deutsche Presse-Agentur erklärt die Trend-Sportart in 26 Buchstaben.

A - wie Alexandra Palace: Name der Halle im Londoner Norden. Bis zu 3000 Zuschauer finden Platz in dem Darts-Palast, der auch "Ally Pally" genannt wird.

B - wie Bulls Eye: Der kleine rote Kreis in der Mitte der Scheibe. Trifft ein Spieler dieses Feld, bekommt er 50 Punkte. Umrahmt wird das Bulls Eye vom Single Bull (grün, 25 Punkte).

C - wie Chase the Sun: Der Song, der im "Ally Pally" rauf und runter gespielt und von den Fans leidenschaftlich mitgegrölt wird. Die italienische Band Planet Funk veröffentlichte den Hit im Jahr 2000.

D - wie Double out: Die Spieler können einen Satz oder ein Leg - also ein einzelnes Spiel - nur mit einem Treffer in ein Doppel-Feld beenden.

E - wie Exhibition: Ein Einlagematch, das neben der Profitour absolviert wird. Vereine oder Kneipen können die Stars für eine Exhibition buchen. Rekordchampion Phil Taylor spielte in diesem Jahr mehr als 200 dieser Schaukämpfe.

F - wie Finish: Eine Restpunktzahl, die mit einer Aufnahme (drei Pfeile) ausgemacht werden kann. Das höchste Finish im Darts-Sport ist 170 (Triple-20, Triple-20, Bulls Eye).

G - wie Grugahalle: In der Grugahalle in Essen wurde am 28. und 29. Dezember ein Public Viewing für Fans in Deutschland angeboten. Bis zu 6000 Fans sollten in der Halle Platz finden.

H - wie High Finish: Darunter versteht man ein Finish von über 100 Punkten, das mit maximal drei Darts ausgemacht werden kann.

I - wie International: Zwar wird der Sport von den Briten dominiert, doch mischen immer mehr andere Länder oben mit. Die Niederlande, Österreich und Australien stellen Spieler in den Top 20.

J - wie Jahreswechsel: Das größte Event der Darts-Szene steigt traditionell um den Jahreswechsel. An Neujahr wird so auch schon der Weltmeister des neuen Jahres gekürt.

K - wie Kostümierung: Für die Fans im Alexandra Palace ist neben dem Konsum von Unmengen an Bier vor allem eines üblich: die Verkleidung. Ex-Fußballer Steffen Freund präsentierte sich 2014 als Teletubby.

L - wie Lisa Ashton: Die Engländerin hat bei dieser WM den ersten Sieg einer Frau in der Hauptrunde verpasst.

M - wie Max Hopp: Der 22 Jahre alte Idsteiner ist der beste deutsche Spieler und schied bei dieser WM in der dritten Runde aus.

N - wie No score: Wenn ein Spieler mehr Punkte wirft, als er noch benötigt, fällt er auf die Punktzahl vor seiner Aufnahme zurück.

O - wie Onehundredandeighty (180): Die beste Aufnahme, die einem Spieler gelingen kann: drei Treffer in das Triple-20-Feld.

P - wie Perfektes Spiel: Um 501 Punkte auszumachen, werden mindestens neun Pfeile benötigt. Der Neun-Darter gilt als "das perfekte Spiel". Es gibt 71 verschiedene Kombinationen, um von 501 auf 0 zu kommen. Dabei gilt: achtmal ein Triple- und zum Auswerfen ein Doppel-Feld.

Q - wie Quartett: Hopp, Martin Schindler, Gabriel Clemens und Robert Marijanovic waren das erste deutsche Teilnehmer-Quartett in der Geschichte der Darts-WM.

R - wie Robin Hood: Die Bezeichnung für einen Pfeil, der nicht in der Scheibe, sondern in einem anderen, schon in der Scheibe steckenden Pfeil landet.

S - wie Set: Der Gewinn eines Satzes. Bei der WM müssen drei Legs gewonnen werden, um einen Set für sich zu entscheiden.

T - wie "The Power": Spitzname von Phil Taylor, erfolgreichster Spieler der Darts-Historie. Der 58-jährige Engländer hat 16 WM-Titel gewonnen und ist nach der vergangenen WM im Januar abgetreten.

U - wie Underground: Wichtigstes Transportmittel für Fans. Weil die Sessions oft bis Mitternacht dauern und die Arena weit außerhalb des Stadtzentrums liegt, müssen Anhänger nachts allerdings statt mit der U-Bahn häufig per Taxi nach Hause fahren.

V - wie Van Gerwen: Michael van Gerwen ist derzeit der herausragende Spieler. Der Niederländer dominiert seit Jahren die Szene und will in London gegen Smith seinen dritten WM-Titel erobern.

W - wie West Hall: Die Halle im Alexandra Palace, in der das Turnier stattfindet. Ein Umzug in die deutlich größere Great Hall fand auch in diesem Jahr nicht statt.

X - wie X-beliebig: Darts gilt als Sport für Jedermann. Drei Pfeile und eine Scheibe - mehr braucht es nicht. In den vergangenen Jahren begannen immer mehr Hobbyspieler mit der Trend-Sportart.

Y - wie Youngster: Obwohl einige Top-Spieler weit über 40 sind, haben auch Youngster eine Chance. Hopp feierte sein WM-Debüt mit 17 Jahren.

Z - wie Zahlen: Neben dem Umgang mit Pfeilen müssen die Profis vor allem den Umgang mit Zahlen beherrschen. Das schnelle Rechnen ist Voraussetzung beim Auswerfen von 501 Punkten.

Bierdusche, Frauenschelte, verlorenes Gebiss: So lief die Darts-WM

Die Darts-WM in London war so groß wie nie: 96 Teilnehmer, sieben Runden und ein Preisgeld von 2,5 Millionen Pfund. Doch nicht alles lief im Alexandra Palace so wie gewünscht. Im 95. und letzten Duell der Darts-WM wird zwischen Michael van Gerwen und Michael Smith ein neuer Weltmeister gesucht. Das Turnier im Londoner Alexandra Palace war das bisher größte, längste und lukrativste: Allein dem Sieger winken am Dienstagabend ein Preisgeld von 500.000 Pfund, insgesamt wurden 2,5 Millionen Pfund an die 96 Teilnehmer ausgeschüttet. Die Deutsche Presse-Agentur blickt zurück auf die Kuriositäten bei der WM in der Trendsportart.

BIERDUSCHE: Für Branchenprimus van Gerwen startete die Mission WM-Titel unangenehm - und klebrig. Der 29-Jährige bekam unmittelbar vor seinem Einlauf eine Bierdusche verpasst und musste sich noch einmal umziehen. Emotional angeschlagen und mit Tränen in den Augen kam van Gerwen zurück auf die Bühne, gewann aber sein erstes Match. Den Bier-Übeltäter nannte er danach eine "dumme Person".

WESPE: Die in der Darts-Szene berühmte "Ally-Pally-Wespe" ist pünktlich zur WM wieder eingeflogen. Ron Meulenkamp und Diogo Portela hatten in ihrem Erstrundenmatch mit dem Insekt zu kämpfen, der Niederländer schlug sich bei einer versuchten Abwehraktion sogar die Brille aus dem Gesicht.

FRAUENSCHELTE: Dass es dieses Jahr erstmals zwei Quotenplätze für Frauen bei der Darts-WM gab, passte TV-Experte Gordon Shumway mal so gar nicht. "Ich bin kein Freund von diesem Zirkus. Ich weiß nicht, was das soll, zwei Damen bei einem professionellen Darts-Turnier mit aufzunehmen? Warum nur zwei? Ich finde es keine gute Idee", sagte Shumway bei Sport1. Er entschuldigte sich zwar noch live, doch der Sportsender teilte wenige Tage später mit, ihn nicht mehr am Mikrofon einzusetzen.

VERLORENES GEBISS: Raymond Smith jubelte in seinem Erstrundenmatch wohl etwas zu ausgelassen an der Darts-Scheibe - sodass ihm ein Stück seiner Zahnprothese herunterklappte. Im Internet verbreitete sich das Video schnell, Smith aber flog sowieso nach seinem ersten Match aus dem Turnier.

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