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Streit um Unterwäsche: Wenn der Slip zu eng sitzt

Ihre Skiunterwäsche ist anscheinend zu sexy: Weltmeisterin Tina Maze soll unter ihrem Skianzug einen regelwidrigen Einteiler getragen haben. Der Skiverband hat sie aber von dem Vorwurf freigesprochen. Sie sieht die Sache locker und würde im Notfall auch ohne Slip und BH fahren. 

Tina Maze zeigt, was sie drunter trägt. Ihre Botschaft: Das geht euch nichts an («Not your business»). (Foto) Suche
Tina Maze zeigt, was sie drunter trägt. Ihre Botschaft: Das geht euch nichts an («Not your business»). Bild: Screenshot facebook

Die Klamotte im Ski-Weltcup der Frauen ist um ein Kapitel reicher. Im Höschen-Zoff um erlaubte oder unerlaubte Unterwäsche bei der slowenischen Weltklassefahrerin Tina Maze wurde eine klare Positionierung des Ski-Weltverbandes FIS erwartet. Doch die Antwort der Verantwortlichen in lässt weiter viele Fragen offen. «Die Unterbekleidung von Tina Maze hat die FIS-Regeln für Luftdurchlässigkeit bestanden», teilte der Weltverband mit, «es besteht daher kein Grund für eine Änderung der Wettbewerbsresultate.» Die waren für Maze in Cortina mit den Plätzen drei und vier höchst befriedigend. Trotzdem merkte sie ironisch an, dass sie künftig «eben ohne Unterwäsche» fahren könne.

Unterwäsche ist zu sexy

Doch der Reihe nach: Nach dem zweiten Platz von Weltmeisterin Maze im Weltcup-Super-G von Bad Kleinkirchheim in der vergangenen Woche hatte der Schweizer Frauen-Cheftrainer Mauro Pini bei der FIS Protest gegen ihr Resultat eingelegt. Der Grund: Maze habe regelwidrige Unterwäsche getragen. Maze selbst scherzte: «Meine Unterwäsche ist zu sexy für die Schweizer!»

Die ironisch geführte Debatte hat doch einen seriösen Hintergrund, sie ist ein guter Beleg dafür, dass im Ski-Rennsport, ähnlich wie in der Formel-1, ein großes Geheimnis über jede gewonnene Zehntelsekunde gemacht wird. So war Maze im vergangenen Sommer sogar im Windkanal, um in Mailand die Unterwäsche auf ihre aerodynamischen Vorzüge zu testen.

Höfl-Riesch trägt Unterwäsche von der Stange

Die Regeln der FIS sind eindeutig: Die Kleider müssen eine Luftdurchlässigkeit von 30 Liter pro Quadratmeter und Sekunde haben und dürfen nicht plastifiziert sein. Plastik behaftete Unterwäsche verklebt nämlich durch den Schweiß perfekt mit dem Rennanzug und bildet so eine Einheit, die luftundurchlässig ist. Kontrolliert wird allerdings nur sporadisch.

Die Analyse der FIS hat nun gezeigt, dass der Einteiler, den Maze in Bad Kleinkirchheim trug, eine Art Membran enthält. Diese könne auch als eine Form von Plastik bezeichnet werden, sagten die FIS-Verantwortlichen. Trotzdem lehnten sie den Protest ab.

Die Trainer sind enttäuscht. «Was sollen wir jetzt unseren Fahrerinnen sagen?», fragt der deutsche Frauen-Cheftrainer Thomas Stauffer. Pini wollte genau diese Grauzone verhindern. Maria Höfl-Riesch begegnet der ganzen Debatte allerdings gelassen. Die Doppel-Olympiasiegerin hat verraten, dass sie «Unterwäsche von der Stange» trage.

cvd/sua/news.de/dapd

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