Erstellt von - Uhr

Unwetter im August 2018: Unfälle und lahmgelegter Verkehr - Unwetter toben über Deutschland

Nach der Hitze kommt der Knall: Gewitter und Sturmböen behindern den Verkehr auf Deutschlands Straßen und Schienen sowie in der Luft.

Die zahlreichen Blitze eines fernen Gewitters erhellen die dunklen Wolken über der Autobahn A661 im Nordosten von Frankfurt am Main. (Foto) Suche
Die zahlreichen Blitze eines fernen Gewitters erhellen die dunklen Wolken über der Autobahn A661 im Nordosten von Frankfurt am Main. Bild: dpa

Nach mehreren Wochen mit extremer Sommerhitze naht die ersehnte Abkühlung. In Teilen Hessens kam diese in der Nacht zum Mittwoch allerdings besonders heftig. Unwetter mit Starkregen sorgten für Überflutungen. Für Mittwoch sind sogar Sturzfluten und Tornados angesagt.

Unwetter über Deutschland aktuell im News-Ticker

Alle Infos und aktuellen Meldungen zum Unwetter über Deutschland lesen Sie in unserem News-Ticker.

+++ 10.08.2018: Starke Unwetter legen vielerorts Verkehr lahm +++

Besonders heftig war der Sturm am Donnerstag im Raum Hannover und an der Nordsee, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am frühen Freitagmorgen sagte. An der Küste seien Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern gemessen worden. Bis zum Freitagmorgen waren die ICE-Trassen Hannover-Hamburg-Kiel, Bremen-Hamburg sowie Osnabrück-Löhne gesperrt, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Wie lange die Störungen andauern würden, war zunächst noch unklar. Auf den übrigen Fernverkehrsstrecken würden die Züge teilweise umgeleitet. Auch im Regionalverkehr sollten sich Fahrgäste auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.

Auch die Strecken des Bahnbetreibers Metronom waren von dem Unwetter betroffen, wie das Unternehmen mitteilte. Am Freitagmorgen sei zumindest die Strecke des RE 2 (Göttingen-Hannover-Uelzen) wieder komplett freigegeben worden. Es könne aber weiterhin zu Verspätungen kommen. Die übrigen Strecken seien auch am Morgen noch teilweise gesperrt oder nur eingleisig befahrbar gewesen. Der Betreiber bat alle Fahrgäste, sich frühzeitig zu informieren.

Umgestürzte Bäume blockierten die A3 (Frankfurt-Würzburg) bei Seligenstadt in Hessen. Die Autobahn wurde am Nachmittag in Fahrtrichtung Würzburg komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf einer Länge von mehr als 20 Kilometern. Am frühen Abend wurde der Verkehr in Richtung Würzburg auf einer Spur wieder freigegeben.An der A4 in Thüringen wirbelte starker Wind am Abend plötzlich trockene Erde von einem Feld auf, so dass die Sichtweite auf der Autobahn nahe Eisenach vorübergehend weniger als 20 Meter betrug.

In Bad Vilbel bei Frankfurt löste sich im Wind die Jalousie an einem Café und verletzte drei Menschen. In Mainz wurde in der Innenstadt eine Frau durch ein losgerissenes Werbebanner im Gesicht verletzt.

Zum Wochenende dürfte sich das Wetter wieder beruhigen. Laut DWD ist die große Hitze dann zwar vorerst vorbei - sommerlich warm bleibt es trotzdem. Die Höchsttemperaturen sollen nach langer Zeit flächendeckend aber unter 30 Grad liegen. Hoch "Kevin" bringt trockene Luft - außer dem Südosten Bayerns und Schleswig-Holstein. Trotz der Gewitter ist die Trockenheit der letzten Wochen nach wie vor ein großes Problem. Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gab es Schätzungen zufolge mehr als 100 Waldbrände. "Das sind ungewöhnlich viele", sagte Michael Blaschke von Wald und Holz NRW am Donnerstag.

+++ 10.08.2018: Auto prallt gegen entwurzelten Baum - vier Menschen verletzt +++

Beim Zusammenstoß eines Autos mit einem umgestürzten Baum sind in Sassenberg (Kreis Warendorf) im Münsterland vier Menschen verletzt worden. Ein 78-jährige Fahrer war mit seinem Wagen am Donnerstagnachmittag unterwegs, als plötzlich ein Baum vor dem Fahrzeug auf die Straße fiel, wie die Polizei mitteilte. Nach dem Zusammenprall brachten Rettungskräfte ihn und die drei übrigen Insassen des Wagens ins Krankenhaus.

Unwetter mit orkanartigen Böen von bis zu 110 Stundenkilometern hatten vielerorts Bäume auf Schienen und Straßen stürzen lassen. Der Bahnverkehr im Westen und Norden Deutschlands war dadurch teils erheblich gestört.

+++ 10.08.2018:Zwei Jugendliche in Hamburg durch umgestürzten Baum verletzt +++

Während eines heftigen Sturms in Hamburg sind zwei Jugendliche durch einen entwurzelten Baum verletzt worden. Der 18-jährige Junge und das 15-jährige Mädchen seien am Donnerstagabend im Stadtteil Harburg unterwegs gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Ob sie dabei direkt von dem umgestürzten Baum oder von den umherfliegenden Ästen getroffen wurden, war zunächst unklar. Die beiden wurden ins Krankenhaus gebracht, die Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich.

+++ 10.08.2018:Zuschauer der Leichtathletik-EM sollten zunächst im Olympiastadion bleiben +++

Wegen eines aufziehenden Gewitters haben die Veranstalter der Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin die Zuschauer am Donnerstagabend aufgerufen, zunächst im Olympiastadion zu verharren. "Bitte bleiben Sie hier, das ist der sicherste Ort für sie", hieß es unmittelbar nach dem abschließenden 100-Meter-Hürden-Lauf der Frauen in mehreren Durchsagen. Kurz nach 22.30 Uhr hatten fast alle Zuschauer bei nachlassendem Regen die Tribünen verlassen. Am Breitscheidplatz waren wegen einer Gewitterwarnung durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) bereits die für Donnerstag geplanten Siegerehrungen vertagt worden.

 

+++ 09.08.2018, 16.15 Uhr: Flughafen Frankfurt nimmt Betrieb nach Unwetterpause wieder auf +++

Der Flugbetrieb am Frankfurter Flughafen läuft nach einer unwetterbedingten Unterbrechung wieder an. Das sagte ein Sprecher des Betreibers Fraports am Donnerstag. Wegen eines Unwetters im Rhein-Main-Gebiet waren am Nachmittag rund eine halbe Stunde lang keine Starts und Landungen möglich gewesen.

+++ 09.08.2018, 16 Uhr: Frankfurter Flughafen wegen Gewitter geschlossen +++

Wegen einer herannahenden Gewitterfront hat der Frankfurter Flughafen am Donnerstagnachmittag vorübergehend den Flugbetrieb eingestellt. Damit fänden keine Starts und Landungen statt, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport.

+++ 08.08.2018, 5.01 Uhr: "Riesige Wassermengen" - Überflutungen nach Starkregen in Hessen +++

Überschwemmte Keller, umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer: Heftige Gewitter und Wolkenbrüche sind am Dienstagabend auf Hessen niedergegangen. Besonders stark betroffen war die Gemeinde Kirchhain bei Marburg, wo die Feuerwehr zu insgesamt 200 Einsätzen ausrücken musste, wie Kreispressesprecher Stephan Schienbein sagte.

An zwei Schulen des 16.000-Einwohner-Ortes fällt demnach am Mittwoch auch der Unterricht aus. Laut dem Wetterdienst Kachelmannwetter fielen in Kirchhain in drei Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Es seien "riesige Wassermengen" vom Himmel gekommen, so Schienbein. Im gesamten Landkreis Marburg seien in der Nacht 400 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Menschen seien bislang nicht zu Schaden gekommen.

Die Regenmassen hatten in Hessen ganze Straßenzüge überflutetet, Gebäude standen im Keller ebenfalls unter Wasser. (Foto) Suche
Die Regenmassen hatten in Hessen ganze Straßenzüge überflutetet, Gebäude standen im Keller ebenfalls unter Wasser. Bild: dpa

Auch das benachbarte Stadtallendorf hatte mit Regenmassen zu kämpfen. Sie überfluteten ganze Straßenzüge, Gebäude standen im Keller ebenfalls unter Wasser. Manche Autofahrer unterschätzten die Gefahr, fuhren in die braune Brühe und blieben stecken. Auch im nahen Gießen berichtete die Feuerwehr von insgesamt 50 Einsätzen wegen vollgelaufener Keller oder umgefallener Bäume. Vereinzelt seien durch den starken Wind auch Dächer abgedeckt worden.

Nach Starkregen hat die Feuerwehr am Abend auch in Südhessen zahlreiche vollgelaufene Keller auspumpen müssen. Die Zentrale Leitstelle Darmstadt-Dieburg in Dieburg sprach von rund 50 Einsätzen im Ortsteil Alsbach von Alsbach-Hähnlein sowie von jeweils etwa zehn Einsätzen in Bickenbach und in Seeheim-Jugenheim. Außerdem gab es eine Reihe vollgelaufener Keller in Zwingenberg, wie die Zentrale Leitstelle des Kreises Bergstraße berichtete.

Unwetterwarnung für Deutschland aktuell: Schwere Gewitter drohen in Hessen, NRW und Niedersachsen

Deutschlandweit sind für den Mittwoch ebenfalls Schauer und Gewitter angesagt. Teilweise seien sogar Superzellen möglich, die für Sturzfluten und sogar Tornados sorgen können. Zunächst bleibt es allerdings mit bis zu 38 Grad im Osten noch schwül-heiß, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach berichtete. Heißester Ort Deutschlands war am Dienstag der Flughafen Köln/Bonn - dort wurden 38,3 Grad gemessen.

Am Donnerstag liegen die Höchstwerte im Westen dann voraussichtlich "nur" bei 25 bis 30 Grad - auch wenn es sich wegen derSchwüle heißer anfühlen dürfte. Von Westen her naht eine breite Gewitterfront, die im Laufe des Nachmittags auch Richtung Osten weiterzieht.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Google+ und Twitter? Hier finden Sie brandheiße News, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/kns/news.de/dpa

Themen: