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"Die 120 Tage von Sodom": Schockierend! Blutiger SM-Sex auf der Theaterbühne

Gestern Abend feierte das Stück "Die 120 Tage von Sodom" in Berlin Premiere. Dabei geht es vor allem um eins: Perversion, Schmerz, Verzweiflung und die Kritik am Konsum. Die Zuschauer der Vorstellung müssen mindestens volljährig sein.

Im Glaskasten zusammengepfercht: Diese Menschen sind nur noch eine blutige Masse. (Foto) Suche
Im Glaskasten zusammengepfercht: Diese Menschen sind nur noch eine blutige Masse. Bild: picture alliance

Schon im Vorfeld hatte die Berliner Volksbühne gewarnt: "Die Vorstellung ist für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet". Und diese Vorwarnung war im Zuge der Uraufführung des Tanztheaterstücks "Die 120 Tage von Sodom" auch bitter nötig.

Sex- und Blutorgie auf der Volksbühne Berlin

Von Blut bis hin zu Urin: Bei dem Stück von Johann Kresnik blieb kaum ein Schauspieler-Körper trocken. Frei nach dem Film von Pier Paolo Pasolini ("Salò oder die 120 Tage von Sodom") wurde am Mittwochabend eine Sex- und Blutorgie auf der Bühne gefeiert. Der Skandal, den Paolinis Film noch vor gut 40 Jahren auslöste, blieb jedoch aus. Viel zu sehr hat sich das Publikum an "kalkulierte Provokationen" gewöhnt, spekuliert die "Bild"-Zeitung. Heutzutage gebe es schließlich kaum ein Theaterstück, das ohne Nackte auskäme.

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Theaterstück von Kresnik ist Konsumkritik

Wie der "Focus" feststellte, ist es letztendlich aber nicht die nackte Haut, sondern vielmehr die Kritik am exzessiven Konsum, welcher bei der Inszenierung im Vordergrund steht. Ein Politiker, ein hoher Offizier sowie ein Bischof, ein Richter und ein Banker halten sich eine große Anzahl von Sklaven - und das nur, um ihre abartigen Gelüste zu befriedigen.

Johann Kresnik lässt kein Tabu auf der Bühne aus

Nackte Körper, die blutverschmiert in einem riesigen Aquarium zusammengepfercht sind wie Tiere, eine nackte Frau die auf der Bühne angepinkelt wird und Opfer, welche die Fäkalien ihrer Folterer essen müssen: Keinen dieser Schocker ließ der 75-Jährige Kresnik und sein Texter Christoph Klimke aus.

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