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Lachyoga: Lachen ohne Grund macht munter und gesund?!?

Weltlachtag 2014: Kinder lachen 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 15 mal pro Tag. Dabei ist Lachen gesund, soll Stress mindern. Deshalb verschreiben sich immer mehr Menschen dem Lachyoga. Das Lachen ohne Grund soll gesundheitlich positiv wirken. Gespräch mit einer Lachyoga-Trainerin.

Lachyoga wirkt kindisch und peinlich. Gerade wenn Außenstehende ohne Vorwarnung auf eine Gruppe Lachyogis treffen, könnte das Lachen in ein Auslachen übergehen. Die Kombination von wird als vollkommener Blödsinn eingestuft. Auch die Gesichter von Lachyoga-Neulingen kann man nicht gerade von Wohlbefinden sprechen. Es scheint viel mehr zu sagen: «Warum? Was habe ich mir nur angetan?» oder «Hoffentlich hat der Quatsch bald ein Ende?».

Es ist einfach nur peinlich wie eine Ratte zu lachen oder das Gelächter von Löwen, Pinguinen oder Hühnern zu imitieren. Es ist äußerst unangenehm gerade für Erwachsene aus sich herauszukommen und im Kreis laufend «Hi Hi Hi» zu schreien.

Erwachsene haben das Lachen verlernt

Laut statistischen Erhebungen lachen Kinder circa 400 mal täglich. Erwachsene halten sich mit nur 15 mal Lachen extrem zurück. Aber woran liegt das? Ist die kindliche Welt gelöster? Haben wir etwa nichts mehr zu lachen? Dabei soll Lachen doch gesund sein?

«Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind – wir sind glücklich, weil wir lachen», so der indische Lach-Guru Madan Kataria. Aus der Kombination von Yoga mit Lachübungen entwickelte er das sogenannte Lachyoga, mit dem Menschen gezielt zum Lachen animiert werden sollen und somit ein gesünderes Leben anstreben.

Weltlachtag 2014 lädt zum gemeinsamen Gelächter

Jedes Jahr treffen sich am Weltlachtag (4. Mai 2014) tausende Lachbegeisterte zum gemeinsamen Gelächter. In vielen Städten auch in Deutschland gibt es dann kostenlose Lachveranstaltungen, die teilweise an Flashmops erinnern. Exakt um 12 Uhr mittags wird in Deutschland zum Lachen aufgerufen.

Lachyoga bedeutet, andere zum Lachen zu animieren

Beim Lachyoga geht es um das grundlose Lachen. «Die Motivation zum Lachyoga ist Neugier und die Bereitschaft, etwas völlig neues auszuprobieren.», so Karla Pense, langjährige Lach- und Resilienztrainerin. Der Mensch wird nicht etwa durch Witze zum Lachen gebracht, sondern durch gezielte Übungen. Aus dem künstlichen Lachen wird dadurch ein Echtes. Mit gezielten Klatsch-, Dehn- und Atemübungen sowie Pantomime und dem Blickkontakt zu den anderen Teilnehmern wird das Lachen angeregt.

«Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie Lachen und gute Laune.», wie Charles Dickens einst sagte. Genau auf dieses Prinzip baut das Lachyoga auf. Die Teilnehmer ermuntern sich gegenseitig zum herzhaften Lachen.

In einem Lachyogakurs wird nicht nur gelacht

Einen Yogakurs voller Gelächter kann man sich in etwa so vorstellen. «Am Anfang strecken und recken wir uns, der Körper wird abgeklopft und wir gähnen und atmen erst einmal. Dann folgen eine Begrüßungsübung, leichte Übungen für den Einstieg ohne große Überwindung für Neulinge, Lach-, Klatsch-, Entspannungs- und eine Mentalübungen.», beschreibt Karla Pense einen Kurs.

Die Teilnehmer stehen meist im Kreis. Dadurch wird der Blickkontakt sicher gestellt. Durch spielerische Übungen gelangen die Anwesenden in eine Art kindliche Verspieltheit und aus dem gezwungenen Lachen wird ein freies. Gerade das wirkt auf andere richtig idiotisch und albern.

Lachen ist gesund

Doch das Lachtraining ist alles andere als idiotisch. Lachen ist nämlich ein Ganzkörpertraining. Ungefähr 80 Muskeln bewegen sich im Körper und 17 im Gesicht, wenn ein Mensch herzhaft lacht. Intensives Lachen hat viele positive Effekte auf den Körper.

Es werden Glückshormone freigesetzt. Diese Endorphine wirken als natürliches Schmerzmittel und regulieren den Blutdruck, die Darmtätigkeit und die Atmung. Ein Mangel an diesem Hormon kann sogar zu Depressionen führen. Außerdem fördert leidenschaftliches Lachen das Immunsystem.

Entspannung durch Gelächter

Durch das Lachen erfolgt aber auch eine Entspannung und Stress wird abgebaut. Der beruhigende Bereich des autonomen Nervensystems, der Parasymphatikus, wird stimuliert und löst innere Verspannung.

Aber Lachen hilft angeblich nicht nur bei der Stressbewältigung, auch andere Krankheitsbilder können gelindert werden. Schleim in den Bronchien wird gelöst. Dadurch husten viele Teilnehmer während eines Training. Durch die Senkung des Stresshormons Cortisol kann Lachen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und somit Diabetes haben.

Lachen beeinflusst unsere Persönlichkeitsentwicklung

«Das Besondere am Lachyoga ist, dass man nichts lernen muss. Man kann sofort loslegen. Es macht Spaß und wirkt persönlichkeitsstärkend. Man wird kontaktfreudiger, selbstbewusster und kreativer», so Karla Pense über die Einfachheit von Lachyoga.

Aber auch für schüchterne Personen, sofern sie sich den für die Teilnahme an einem solchen Kurs überwältigen können, eignet sich Lachyoga ideal. Das Selbstvertrauen, die Kommunikationsfähigkeit und auch das emotionale Gleichgewicht kann gestärkt werden.

Lachen ist also die beste Medizin und das sogar frei von Nebenwirkungen, wenn man von eventuell auftretenden Muskelkater im Bauch einmal absieht. Aber Lachyoga eignet sich nicht für Jeden. Bei Herzbeschwerden, Erkrankungen am Zwerchfell, Harn- und Stuhlinkontinenz, Bandscheibenvorfällen, Bruchleiden, schweren Depressionen und Persönlichkeitsstörungen sollte man auf die Teilnahme an dem geleiteten Gelächter verzichten.

Über 6.000 Lachclubs weltweit

Professionell gelacht wird heute in Lachclubs. Den Ersten gründete Lach-Guru Kataria mit seiner Frau 1995. Mittlerweile gibt es über 6.000 solcher Clubs weltweit, in denen sich Menschen zum Lachen treffen.

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Die Wissenschaft der Auswirkung des Lachens, die Gelotologie, untersucht die körperlichen und psychischen Effekte des Lachens auf unseren Organismus. Bisher gibt es nur wenige Studien, die die natürlichen Selbstheilungskräfte des Lachens bestätigen.

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jag/news.de

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