Von news.de-Redakteurin Juliane Ziegengeist - Uhr

Rollentausch: Seite 2: Christiane als Bedrohung für Gesundheit und Beziehung

Immer mehr Frau, immer weniger Mann

Das habe ihm am Christiane-Sein am meisten schockiert, sagt er rückblickend. «Dass sich so viele von mir abgewandt haben, nur weil ich nicht mehr diesem Männerbild entsprochen habe.» Wie viel Frau zwischenzeitlich wirklich in ihm steckt, zeigt eine ärztliche Untersuchung. Sein Testosteron-Wert war stark zurückgegangen; Fruchtbarkeit und Knochenaufbau könnten langfristig leiden.

Ein Schock für Christian. Sein Geist hatte den Körper soweit verändert, dass er Angst bekam, nicht mehr zurückzufinden, nicht mehr zu wissen, was er ist - Mann oder Frau. Zwar war es ihm aus seiner Sicht gelungen, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu überbrücken und eine starke Frau mit Eigenschaften aus beiden Welten zu werden. Doch: «Christiane hatte mich von meinem alten Image befreit, aber jetzt wurde sie selbst zum Image und drohte meine Identität zu zerstören.»

Durch Gender-Experiment ein vollständigerer Mensch

Am Ende empfindet der Ex-Manager sein weibliches Alter Ego sogar als «Virus», von dem er nicht mehr loszukommen scheint. Auch seine Beziehung ist erkrankt. Denn Christians Frau, die das Experiment von Anfang an mal belächelnd, mal besorgt begleitete, will nicht mehr. Die ständigen Nachfragen und Blicke, das geheuchelte Lob für seine Verwandlung - all das nervt sie nur noch.

Deshalb zieht Christian die Reißleine, legt die Perücke ab und zieht die High Heels aus. Sein Experiment bereut er jedoch nicht. Es habe ihn mehr er selbst werden lassen, ja, zu einem vollständigeren Menschen gemacht, der trotz seiner Männlichkeit seine weiblichen Seiten nicht verleugnet. Insofern lebt Christiane doch irgendwie weiter, wenn auch ohne rote Lippen.

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fro/news.de

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