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In ihrem neuen Album "Sturm & Stille" lassen die Sportfreunde Stiller den verstorbenen Motörhead-Star Lemmy Kilmister noch einmal hochleben. Ein anderes Lied erinnert dagegen an das gesellschaftliche Engagement der drei Musiker.
Das neue Album der Sportfreunde Stiller - "Sturm & Stille" erscheint am heutigen Freitag (7. Oktober). Was es mit den drei Stücken "Keith & Lemmy", "Lumpi" und "Zeit für Gutes" auf sich hat, erklären Frontmann Peter, Drummer Flo und Bassist Rüde im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
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Flo: Das Lied ist einfach ein super ehrlicher Umgang mit dem Älterwerden. Es ist ja unumgänglich. Musikalisch ist Keith Richards nicht unbedingt ein Vorbild, wenn ich in seinem Alter aber noch auf der Bühne sitze und Schlagzeug spiele, wär das schon astrein.
Rüde: Wenn die Größten so vorangehen und abtreten, macht mir das Mut. Sie zeigen, dass das Leben endlich ist, aber auch sie schaffen es. Warum also soll ich es nicht auch schaffen, mein Leben zu leben und in Würde abzutreten.
Flo: Schon irgendwie. Aber in der Zeit, als wir an dem Album saßen, sind eh sehr viele gegangen: Prince, David Bowie, Lemmy.
Peter: Es waren halt Leute, die immer da waren und wichtig waren wie zum Beispiel auch Helmut Schmidt und Bud Spencer. Die haben uns geprägt und die Zeit geprägt, in der wir leben. Und dann sind die plötzlich weg...
Peter: Das passt einfach super zum Flo. Es war auch seine Grundidee. Meine Hoffnung ist ja auch, dass du das live vorne singen wirst. Und ich mich wieder ans Schlagzeug setze.
Peter: Nein, ein besonders schwerer, deswegen muss ich ja ran.
Flo: Genau, deswegen möchte ich es auch abgeben.
Rüde: Aber dann will ich das Solo spielen.
Peter: Das geht nicht, du musst am Bass bleiben, weil ich mach das Solo mit Gitarre am Schlagzeug.
Flo: Es geht um das konstruierte Leben und eine Karriere nach Plan. Weil es das nicht wirklich gibt, sollte man einfach das machen, was einem am Herzen liegt. Lass es einfach mal laufen!
Peter: Ich als Hundebesitzer muss dazu sagen, dass ich ganz genau weiß, was es bedeutet, zwei völlig unerzogene, chaotische Rüden von der Leine zu lassen. Das ist die Entscheidung, die Kontrolle abzugeben und dann einfach mal zu schauen, was passiert - der eine hat nie gehört, weil er so stur ist und der anderen hört inzwischen nicht mehr, weil er so alt ist.
Peter: Ich finde, es ist ein super Erfolg. Und wichtiger denn je, dass weiter daran gearbeitet wird. Jetzt geht es dort ja erst richtig los. Wir sind da aber gar nicht so involviert. Bei der Stadtguerilla-Aktion damals, bei der eine Wohnung über Nacht renoviert worden ist, waren wir schon dabei, aber andere beschäftigen sich wesentlich intensiver damit. Wir können nur ein bisschen dafür sorgen, dass deren Arbeit mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Flo: Ein steter Tropfen kann auch heiße Steine höhlen. Und da haben wir mit Till Hoffmann einfach einen Spitzenmann an unserer Seite in München, der nie müde wird, Finger in Wunden zu legen. Wir unterstützen seine Arbeit immer gerne.
Rüde: Dieser Gedanke, ob es überhaupt etwas bringt, ist fatalistisch. Eigentlich geht es doch einfach nur darum, eine Idee zu haben und dieser Idee nachzugehen. Was dabei rauskommt, ist am Anfang gar nicht so wichtig. Wenn ich schon am Anfang auf die Wirkung schaue, bringt das nichts. Initiative lohnt sich immer, egal, ob ich der Nachbarsoma beim Einkaufen helfe oder wir ein "Wir"-Konzert auf die Beine stellen.
Peter: Alles startet irgendwie klein, wir ja auch.
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