Von Nathalie Waehlisch - Uhr

Neues Magazin: Eine Donna für Frauen ab 45

Die Frauenzeitschrift Freundin hat eine neue ältere Schwester. Sie heißt Freundin Donna und richtet sich an Frauen ab 45. Im Interview erklärt Chefredakteurin Ulrike Zeitlinger, warum sich der Blick ins Heft lohnt.

Der neue Burda-Titel Freundin Donna will die Frau ab 45 ansprechen. (Foto) Suche
Der neue Burda-Titel Freundin Donna will die Frau ab 45 ansprechen. Bild: news.de

Gibt es noch nicht genügend Zeitschriften auf dem deutschen Markt?

Zeitlinger: Es gibt für diese Zielgruppe - die Frauen ab 45 - ganz sicher noch nicht genug gute Zeitschriften. Außerdem bin ich der Meinung, dass für qualitativ hochwertig gemachte Zeitschriften in Deutschland immer Platz ist.

Warum beginnt die Zielgruppe bei 45 Jahren?

Zeitlinger: Wir wollten Freundin Donna zielgruppenmäßig ganz bewusst über die Freundin setzen, deren Kernzielgruppe bis Mitte 40 geht. Freundin wird natürlich auch von sehr jungen und von älteren Frauen gelesen, aber die Mehrzahl der Leserinnen ist in den 30ern.

Wo liegen die Unterschiede zur Freundin?

Zeitlinger: Donna unterscheidet sich vor allem in der Themenauswahl, der Art der Schreibe, der Optik, der Tonalität. Denn eines ist klar: Wir haben das Rad nicht neu erfunden. Eine Frauenzeitschrift ist eine Frauenzeitschrift. Und Frauen wollen, dass ein solches Heft gut gemacht ist, egal wie alt sie sind. Die Mischung aus Mode, Beauty und Reportagen gibt es für die Frau mit 15, 25, 35 und 45. Aber die Themen werden natürlich jeweils ganz anders umgesetzt. Das fängt zum Beispiel damit an, dass ich für Donna natürlich keine Models nehme, die 16 oder 20 Jahre alt sind, sondern erwachsene Frauen.

Apropos Models. Arbeiten Sie auch mit Laien?

Zeitlinger: Wir haben eine Vorher-Nachher-Strecke, wo wir mit einer Laiin gearbeitet haben. Ansonsten werden die Mode- und Beauty-Aufnahmen mit Models realisiert. Ich werde es bei Freundin Donna genauso halten wie bei der Freundin und auf eine gesunde Mischung setzen. Wir haben in jedem Heft Models und normale Frauen.

Könnten Sie sich vorstellen, wie die Brigitte gar nicht mehr mit Profi-Models zu arbeiten?

Zeitlinger: Ich finde, eine Zeitschrift muss zwei Dinge leisten: Sie muss der Leserin auf Augenhöhe und in ihrer Lebensrealität begegnen, sprich mit Laien arbeiten, und sie muss auch ein bisschen zum Träumen einladen - in dem sie tolle Mode mit tollen Modells präsentiert. Und wenn wir mal ehrlich sind: Die Models in der Brigitte sind weiterhin schön und dünn, nur dass sie jetzt auch noch erfolgreich im Beruf sind, glücklich verheiratet, zwei Kinder haben und den Kilimandscharo besteigen wollen. Wo lässt denn das uns normale Frauen mit unseren Hüftpölsterchen, Falten und Erziehungsproblemen? Ich halte das für eine gut aufgegangene PR-Strategie. Meine Begeisterung für dieses Konzept hält sich aber in Grenzen.

Ist die Brigitte Woman für Sie die schärfste Konkurrenz?

Zeitlinger: Ich glaube, dass es nicht das eine, allein selig machende Heft-Konzept für diese Generation und diese Zielgruppe geben kann. Da ist neben Brigitte Woman ganz sicher Platz für eine Freundin Donna - und vermutlich noch das eine oder andere Heft. Ist ja eine extrem spannende Zielgruppe.

Warum kommt die Zeitschrift zunächst nur als einmalige Ausgabe heraus?

Zeitlinger: Weil wir eine Step-by-Step-Strategie gewählt haben, was in Zeiten wie diesen auch die risikoärmste und beste Methode ist. Wenn sich das Heft so gut verkauft wie wir es hoffen, machen wir im September ein zweites Heft, das dann wohl ab 2011 regelmäßig zweimonatlich oder monatlich erscheint. Wir haben es jetzt aus der Redaktion heraus gestemmt, es ist ein überschaubares Investment und wir mussten nicht 20 Millionen reinstecken. Gleichwohl konnten wir gut in die Heftausstattung investieren und können mit einer Startauflage von 300.000 Exemplaren rausgehen. Und wir haben 26 verkaufte Anzeigenseiten, ohne dass jemand das Heft gesehen hat.

Kann oder soll die Donna eigentlich auch von Männern gelesen werden?

Zeitlinger: Ich finde, jeder Mann, der sich via Frauenzeitschrift fortbildet und versucht, die weibliche Seele zu ergründen, ist herzlich willkommen.

Freundin Donna (Hubert Burda Media) ist ab dem 12. Mai im Handel, erscheint zunächst als einmalige Ausgabe in einer Auflage von 300.000 Exemplaren und kostet drei Euro.

Inhaltlich bietet die Premierenausgabe alles, was man von einer Frauenzeitschrift erwartet: Nach dem Hefteinstieg, der unter der Rubrik «Jetzt!» läuft, gibt es aufwendig produzierte Mode- und Beauty-Seiten. Danach folgt der Textteil. Hier finden umfangreiche Reportagen und Porträts («Lebenslinien») statt, unterbrochen von auflockernden Elementen wie News-Seiten («5 Minuten für») und Kolumnen. Ein wichtiger Bestandteil ist außerdem das «Notizbuch»: Der Serviceteil zum Herausnehmen, der auch auf anderem Papier gedruckt wird, widmet sich unter anderem den Themen Kochen, Ernährung und Unterhaltung. Auf das «Notizbuch» folgt der «Zoom» getaufte Kulturteil, den Schlusspunkt setzt schließlich die Rubrik «Ein Moment mit». Hier beantwortet ein Prominenter, zum Auftakt Mode-Ikone Ines de la Fressange, einen Fragebogen.

 

car/news.de/ddp

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