Von news.de-Redakteurin Jana Koopmann - Uhr

Paracetamol, Ibuprofen und Co.: Ohne Wirkung! Finger weg von DIESEN rezeptfreien Mitteln

Besonders in der Erkältungszeit greifen wir viel zu oft zu Schmerzmitteln, um nicht gleich wieder eine Krankschreibung abgeben zu müssen. Auch bei anderen Schmerzen ist die kleine Pille schnell bei der Hand. Doch nicht alle freiverkäuflichen Mittel sind auch wirklich schnelle Helfer.

Stiftung Warentest hat frei verkäufliche Schmerzmittel unter die Lupe genommen. (Foto) Suche
Stiftung Warentest hat frei verkäufliche Schmerzmittel unter die Lupe genommen. Bild: dpa

Ganz gleich, ob Zahnschmerzen, Prellungsschmerz nach einem Sturz oder einfach nur die lästigen Erkältungssymptome. Schnell hat man die kleine Schmerztablette zur Hand, um die nächsten Stunden erträglicher zu machen. Doch nicht jedes rezeptfreie Mittel hält auch wirklich, was es verspricht.

Der Klassiker bei Schmerzen: Acetylsalicylsäure ASS

Nahezu jeder hat Tabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure im Medizinschrank. Universell einsetzbar wirkt ASS gegen Fieber und Kopfschmerzen. Bei starken OP-Schmerzen ist Acetylsalicylsäure eher ungeeignet, auch bei Entzündungen kann der Wirkstoff nicht viel ausrichten, da er nicht am Entzündungsort wirkt, sondern in Gehirn und Rückenmark. Ungeliebte Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Schwindel oder sogar Nierenbeschwerden können bei dauerhafter Einnahme auftreten. Positiv für Schmerzpatienten: Bereits nach wenigen Minuten tritt die Wirkung ein und hält einige Stunden an.

Ibuprofen ist bei vielen Schmerzarten einsetzbar

Ebenfalls ein Klassiker in der Schmerzbehandlung. Allerdings tritt die Wirkung erst nach Stunden ein. Ibuprofen gibt es in verschiedenen Dosierungen, wobei die hohen Dosen (über 400mg) nur vom Arzt verordnet werden dürfen, beispielsweise nach Operationen. Ibuprofen wirkt gegen Kopf- und Gliederschmerzen, Zahnschmerzen und auch bei Gelenkschmerzen, wenn die Dosierung über 200mg liegt. Die Schmerztabletten haben ebenfalls einen Wirkstoff, der gegen Entzündungen wirkt. Bei einer zu häufigen Einnahme kann es allerdings zu Hautausschlägen oder Magenproblemen kommen.

Schnell und gefährlich: Diclofenac zur Schmerzbekämpfung

Besonders beliebt bei Gelenkverletzungen, die in der kalten Jahreszeit gehäuft auftreten können. Auch Diclofenac wirkt recht schnell im Körper und hat vor allem eine langanhaltende Wirkung. Allerdings darf Diclofenac nur kurzzeitig eingenommen werden, da die Nebenwirkungen recht gefährlich sein können. Vor allem Magenprobleme und Magengeschwüren können auftreten, aber auch das Herzinfarktrisiko steigt an. Auch Dilofenac wirkt entzündungshemmend. Zwar wirkt Diclofenac zuverlässig, aber die Stiftung Warentest rät zu einer eher vorsichtigen Einnahme der Schmerzmittel.

Paracetamol - der universelle Schmerzkiller für alle

Wenn Sie nicht gerade ein Alkoholproblem oder einen Leberschaden haben und nur in normaler Dosierung mit Schmerzen in Berührung kommen, ist Paracetamol der geeignete Wirkstoff. Auch Kinder bekommen Paracetamol in angepassten Dosen. Vor allem leichte Schmerzen, Fieber und Entzündungen lassen sich damit bekämpfen. Schon nach wenigen Minuten setzt die Wirkung ein, hält bis zu sechs Stunden und ist vor allem gut verträglich, wenn man die richtige Dosierung beachtet. Großer Vorteil: Auch in der Schwangerschaft ist Paracetamol bedenkenlos in geringen Dosen einsetzbar.

Naproxen - Wirkung, Anwendung und Dosierung

Bis vor einigen Jahren war Naproxen noch verschreibungspflichtig. Mittlerweile ist der Schmerzkiller rezeptfrei erhältlich. Vor allem Frauen während der Periode sind mit Naproxen gut beraten. Allerdings sollten die Schmerzmittel nicht länger als eine Woche eingenommen werden, das es sonst zu Magengeschwüren und Schmerzen im Verdauungstrakt kommen kann. Bei falscher Einnahme hat Naproxen außerdem negative Auswirkungen auf das Herz. Schmerzpatienten nehmen Naproxen, welches die Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren senkt, wegen der besonders langen Wirkung von 12 Stunden.

Wann darf ich welches Schmerzmittel einnehmen?

Grundsätzlich wird dazu geraten, Schmerzmittel nur im Notfall zu nehmen und bei länger andauernden Schmerzen einen Arzt aufzusuchen. Schmerzmedikamente sind keine Bonbons und bei dauerhafter und falsch dosierter Einnahme gefährlich und gesundheitsschädigend. Wenn man Schmerzmittel in der Apotheke rezeptfrei kauft, sollte man einen Rat des Apothekers einholen, welches Schmerzmittel für den speziellen Fall das richtige ist. Aufgrund der verschiedenen Wirkweisen kommt nicht jedes Schmerzmittel für jeden Schmerz infrage. Stiftung Warentest hat dennoch die meisten Schmerztabletten als geeignet für die Selbstmedikation eingestuft.

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koj/loc/news.de

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