Erstellt von Dominik Liebsch - Uhr

Kohlenmonoxidvergiftung in Arnstein: Was ist Kohlenmonoxid eigentlich? Und wie wirkt es im Körper?

Eine Kohlenmonoxidvergiftung kommt lautlos - dadurch ist sie umso gefährlicher. (Foto) Suche
Eine Kohlenmonoxidvergiftung kommt lautlos - dadurch ist sie umso gefährlicher. Bild: Angelika Warmuth/dpa

Kohlenmonoxid (CO) ist ein Blutgift und bindet sich an den Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen, das Hämoglobin. Die Blutkörperchen haben eigentlich die Aufgabe, Sauerstoff aus der Atemluft zu binden und in alle Organe des Körpers zu transportieren. Allerdings ist die Bindungsfreudigkeit von Kohlenmonoxid an den roten Blutfarbstoff 200- bis 250 Mal stärker als von Sauerstoff.

Schon bei einem Kohlenmonoxidanteil von 0,1 Prozent in der Atemluft wird etwa die Hälfte der roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport blockiert. Bei einem Atemluftanteil von über einem Prozent tritt binnen ein bis zwei Minuten der Tod ein, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Symptome und Behandlung: So erkennen und behandeln Sie eine Kohlenmonoxidvergiftung

Erste Alarmzeichen einer Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen, Erbrechen, Kurzatmigkeit und Muskelschwäche. Bei mittelschweren bis schweren Vergiftungen ist die Haut typisch hellrot gefärbt. Anfangs treten Erregungszustände auf, später kommt es zu Bewusstseinstrübungen bis zum tiefen Koma, Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen bis zum Kollaps. Die hellrote Hautfarbe bei mittelschweren Vergiftungen verleitet oft dazu, die Schwere des Falles zu verkennen. Experten gehen deshalb von einer erheblichen Dunkelziffer nicht erkannter Kohlenmonoxid-Vergiftungen aus.

Therapiert wird vorrangig, rasch und großzügig mit Sauerstoff. In schweren Vergiftungsfällen sowie bei Kindern und Schwangeren wird die Sauerstofftherapie in der Überdruckkammer empfohlen. Damit muss so schnell wie möglich begonnen werden. Wenn eine Therapie erst später als sechs Stunden nach der Vergiftung gestartet wird, lassen sich Langzeitfolgeschäden nicht mehr vermeiden.

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lid/grm/news.de/dpa

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