Von news.de-Experte Thomas Becher - Uhr

Tantra-Massage: Gruppensex? Erleuchtung? Darum geht's bei Tantra wirklich!

In den Köpfen der meisten Menschen kreisen viele Phantasien um «Tantra». Geht es um Erleuchtung, um wilden Gruppensex und aufregende Massagen? Die Antwort mag zwar so manchen Mythos zerstören, schafft aber neuen Raum für sinnliche Phantasien.

Den eigenen Körper kennen und spüren zu lernen ist ein wichtiger Teil des tantrischen Konzeptes. (Foto) Suche
Den eigenen Körper kennen und spüren zu lernen ist ein wichtiger Teil des tantrischen Konzeptes. Bild: dpa

Tantra, Tantramassage, Tantra-Yoga - Fast jeder hat irgendeine vage Vorstellung davon, aber genaues weiß dann doch niemand. Das Wort «Tantra» stammt aus der indischen Gelehrtensprache Sanskrit und kann mit «Befreiung durch Ausdehnung» übersetzt werden, auch Begriffe wie Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang sind gültige Übersetzungen.

Und was bedeutet Tantra?

Es bedeutet, dass sich meine Alltagswahrnehmung, meine Bewusstheit in jeden Aspekt meines Lebens ausdehnt. Schritt für Schritt lerne ich, alles im Leben als etwas «Heiliges» zu betrachten. Nichts wird abgelehnt, alles wird mit einbezogen. Das ist natürlich besonders für die Schatten-Themen wie Neid, Selbstzweifel, Angst und Eifersucht eine echte Herausforderung, der man jeden Tag aufs neue begegnen muss.

Am Ende steht Erleuchtung?

Die am häufigsten abgelehnten Aspekte in unserer Gesellschaft, in den meisten Religionen und spirituellen Systemen, ja sogar in vielen Partnerschaften und Familien sind der Körper und die Sexualität. Da diese aber gleichzeitig die Grundlage allen Lebens bilden, beschäftigt sich Tantra mit der Befreiung, der Kultivierung und mit der Ausdehnung des Bewusstseins in den drei zentralen Aspekten: «der Körper», «die Sinne» und «die Sexualenergie» in besonderem Maße.

Tantra ist eine Lebensweisheit, eine innere Haltung, die jeder Mensch unabhänig von Alter, Geschlecht und Religion annehmen kann. Seien Sie bewusst im Hier und Jetzt, machen Sie sich keine Sorgen um das Morgen und kleben auch nicht gedanklich in der Vergangenheit, denn da geht's ja meist um negative Aspekte wie Warum musste das mir passieren? Was hab ich falsch gemacht?

Eine kleine Übung: Nehmen Sie sich eine Rosine oder etwas ähnliches, vielleicht morgens beim Frühstück. Nehmen Sie sich nun einige Minuten Zeit und betrachte die Rosine, als hätten Sie noch nie im Leben eine Rosine gesehen. Seien Sie neugierig und aufmerksam. In nur 2-3 Minuten entdecken Sie einen ganzen Kosmos aus Farbe, Konsistenz und Geruch und stellen fest, dass Sie vielleicht wirklich zum ersten Mal eine Rosine bewusst betrachten. In dieser Haltung können Sie auch Ihren Partner, Ihre Kinder oder Ihren Chef anschauen.

Bleiben Sie dran!

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