Von news.de-Redakteurin Mara Schneider - Uhr

Reisethrombose: Tod kommt beim Sitzen! Geschwollenen Füßen auf Flugreisen vorbeugen

Mangelnde Bewegung kann dazu führen, dass das Blut in den Venen gerinnt und zu einer Verstopfung - einem Blutgerinsel führt. Vorsicht ist deshalb bei längeren Flugreisen geboten, etwa auf dem Weg in den nächsten Sommerurlaub.

Reisethrombosen sind ein unterschätztes Risiko. Rund zehn Prozent aller Fluggäste erkranken daran. (Foto) Suche
Reisethrombosen sind ein unterschätztes Risiko. Rund zehn Prozent aller Fluggäste erkranken daran. Bild: news.de

Wer längere Zeit im Flugzeug unterwegs ist, klagt bei der Ankunft am Reiseziel oft über geschwollene Knöchel und schwere Beine. Was für den einen aber lediglich eine lästige Randerscheinung ist, kann für manche Menschen tödlich enden. Denn das lange Sitzen, meist sogar mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit für die Beine, lässt das Blut langsamer durch die Venen laufen, bis es sich staut.

Geschwollene Beine auf Flugreisen: Blutgerinsel können Lungenembolie auslösen

Dadurch können sich Blutgerinsel bilden, die sich im schlimmsten Fall lösen, bis zur Lunge wandern und dort eine Embolie auslösen. Das Lungengewebe bekommt zu wenig Blut, wird unterversorgt und stirbt ab. Im Oktober 2000 sorgte der Tod einer 28-jährigen Australierin für Schlagzeilen. Emma Christoffersen starb nach einer 20-stündigen Flugreise an einer solchen Lungenembolie, ausgelöst durch eine tiefe Beinvenenthrombose – auch Touristenklasse-Syndrom genannt.

Reisethrombose tödlicher als Flugzeugabsturz

Einer Studie von EurocomDahinter steckt die Vereinigung der Hersteller für Kompressionstherapie und orthopädischer Hilfsmittel. zufolge steigen 40 von 400 Menschen am Ende einer langen Flugreise mit Blutgerinseln in den Beinvenen aus dem Flieger. Das sind immerhin zehn Prozent aller Passagiere. In einer Pressemeldung zitiert Eurocom außerdem den Kölner Phlebologen Phlebologie ist die Lehre von den Erkrankungen der Venen. Ein Phlebologe ist ein Arzt, der sich auf diese Krankheiten spezialisiert hat. Bernhard Bulling: "Sicher ist, dass jährlich mehr Menschen an einer Reisethrombose sterben als bei einem Flugzeugabsturz."

Stützstrümpfe, lockere Kleidung für Flugreisen empfohlen

Um das Risiko zu senken, sollten Fluggäste schon am Abend vor der Reise auf Alkohol und Kaffee verzichten, da der Körper dadurch entwässert wird. Stattdessen sollte man viel Wasser trinken – einen halben Liter pro Stunde - sowie Obstsäfte und Kräutertees. Wer bereits an einem Venenleiden erkrankt ist, sollte sich vorsorglich Kompressionsstrümpfe besorgen, die während der Reise für eine bessere Durchblutung in den Beinen sorgen. Sie verkleinern den Venendurchmesser durch leichten Druck und beschleunigen dadurch die Blutzirkulation. Ansonsten gilt: weite Kleidung, die locker sitzt und nicht einengt.

Die richtige Sitzposition im Flieger

Während der Reise hilft auch die richtige Sitzposition, um den Blutfluss nicht unnötig zu behindern. Beine sollten nicht übereinandergeschlagen, sondern locker nebeneinander gestellt werden. Halten Sie Ihren Blutkreislauf auf Trab, indem sie alle 30 Minuten ein wenig Beingymnastik machen, mit den Zehen auf und ab wippen oder eine Runde durch den Flieger laufen.

Anzeichen für eine Thrombose

Risikopatienten müssen besonders aufpassen. Dazu gehören Raucher, Schwangere und Diabetiker, aber auch Senioren und Menschen, die an Übergewicht oder Herzerkrankungen leiden. Auch, wer bereits an einer Thrombose oder Embolie gelitten hat, ist stärker gefährdet, erneut daran zu erkranken. Erste Anzeichen für eine Thrombose sind unter anderem Wadenschmerzen, Schwellungen am Fußknöchel, Blaufärbungen oder ein Kältegefühl in den Beinen. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden, der den Blutfluss wiederherstellt und verhindert, dass das Blutgerinsel größer wird.

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